Und die magische Saison geht weiter

Fast auf den Tag genau zwei Monate ist es her, dass es hier einen Bericht zur wunderbaren sportlichen Entwicklung der Amarant* zu lesen gab. Das hat die Menschschaft nun wirklich nicht verdient – in das neue Jahr ist sie mit einem Unentschieden letzte Woche in Padova und einem glatten 2:0-Heimsieg gestern gegen Pro Vercelli gestartet, auch weil Vincenzo Fiorillo imer besser im Tor wird. Livorno liegt aufgrund einer phänomenalen Hinrunde weiter auf Platz zwei der Tabelle, aktuell nur einen Punkt hinter Sassuolo, das als verspätetes Weihnachtsgeschenk im direkten Duell 3:2 geschlagen wurde. Ein geniales Ergebnis und herzzerreißendes Spiel!

Für die aufmerksamen Stammgäste seien an dieser Stelle die noch nicht vermeldeten Ergebnisse der letzten Wochen nachgetragen. Im November und Dezember fuhr Livorno noch 6 Siege ein und wurde nur im Pokalspiel vom Erstligisten Bologna geschlagen. Bis zum Jahresende sammelte Amaranto 47 Punkte, so viele wie schon lange nicht mehr. Wer die fabulöse Hinserie noch einmal in der Zusammenfassung nacherleben möchte und des Italienischen mächtig ist, dem seien Irene Tistarellis Artikel in zwei Teilen bei Alé Livorno empfohlen, hier und hier). Mit dem Erfolg ist auch die Stimmung zurück ins Picchi gekehrt. Erinnert sei nur an zwei furchtbare Saisons mit einer toten Kurve, insbesondere 2010 und 2011.

Aber – so abgegriffen dies klingen mag – diese Menschschaft hat sich in die Herzen der Livornes* gespielt. Das heißt nicht, dass alle Kränkungen gegenüber der curva nord, vor allem seitens Präsident Aldo Spinelli, vergessen sind, aber es gibt endlich wieder eine Beziehung zwischen tifos* und squadra inklusive Trainer Davide Nicola. Nicht zu vergessen bleibt bei aller Freude über die wiedergewonnene Leidenschaft der dafür maßgebliche Tiefpunkt der letzten Saison: der viel zu frühe und tragische Tod von Piermario Morosini. Dass die Erinnerungen an ihn bei den Livornes* nach wie vor präsent sind, zeigte nicht zuletzt der Besuch der Menschschaft auf dem Friedhof in Bergamo vor zwei Wochen. Auch vor der Partie in Padova wurde noch einmal im Stadion an „Moro“ erinnert. Ein Video zeigte den am 14. April letzten Jahres wegen eines Herzfehlers gestorbenen Mittelfeldspielers. Für Padova streifte er 2010 ein Dutzend Mal das Trikot über.

Entgegen allen Befürchtungen aus den Vorjahren hat es Spinelli in dieser Winterpause nicht gewagt, den neuen Zusammenhalt auch innerhalb der Menschschaft wieder zu sprengen. Ein paar Spieler, die ohnehin nicht mehr zur ersten Garnitur Nicolas zählten, darunter auch der langjährige Torhüter Alfonso De Lucia, mussten Livorno verlassen. Dafür wurde der seit drei Jahren für Amaranto spielende Alessandro Bernardini endgültig verpflichtet sowie einzelne neue Spieler geholt. Der Mittelfeldspieler Joseph Alfred Duncan aus Ghana kam sogar gegen Padova gleich zu seinem ersten Einsatz. Verwunderlich ist aber nach wie vor, dass Livorno vier Torhüter beschäftigt. Aber naja.

Nun, wo mit 51 Punkten der Klassenerhalt geschafft ist, wollen Nicola und seine Menschschaft ein neues Ziel anpeilen, nämlich die Playoffs. Punkte dafür gilt es wieder am Montag in einer Woche im Derby gegen Empoli zu holen, damit wir ein neues frühsommerliches Märchen erleben dürfen.

Forza sempre magico Livorno!

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