Auf geht’s Livorno! Träumen und zaubern!

Am gestrigen Sonntag begannen die Play-Off Spiele der
italienischen Serie B. Amaranto mußte zunächst nach Grosseto, die Perle der Maremma. In der Meisterschaft gab es
ein unentschieden zu Hause und drei Punkte auswärts
für die Livornesi gegen die toskanischen Nachbarn aus dem Süden. Gestern sollte
es anders laufen.

Das Spiel war durchgehend schnell und spannend. Amaranto
drehte in der ersten Halbzeit ordentlich auf und stürmte beinah durchgehend das
Grosseto Tor, kam allerdings lange nicht zu nennenswerten Chancen. Das
Mittelfeld war klar in Livorneser Hand, jedoch war spätestens an der Strafraum
der Gastgeber Schluß. Amaranto fiel einfach nix ein, die Abwehr von Grosseto zu
knacken.

In der 38. Minute war es dann doch soweit. In einem schönen
Kombination von Livoso, Volpe und Tavano köpfte letzterer ins Netz. Leider
wurde der Treffer wegen Abseitsstellung nicht gegeben. Bis zur Halbzeitpause
passierte nicht mehr viel.

Die zweite Halbzeit verlief völlig anders. Diesmal suchte
Grosseto den Torerfolg und kam eins ums andere mal gefährlich vors Tor der
Livornesi. Ein super aufgelegter De Lucia konnte aber alles parieren und hielt
standhaft alles, was seine Vorderleute fahrlässig durchließen. Schon in der
ersten Halbzeit hatte er gut gehalten. Die zweite Hälfte verlangte ihm dann
allerdings sehr viel mehr ab.

Nach einigen gefährlichen Angriffen durch die Gastgeber,
umstrittenen Schiedsrichterentscheidungen und unmotivierten Angriffsversuchen
der Livornesi landete der Ball dann doch mal im Tor. Leider im falschen. Nach
einer Ecke köpfte Gianluca Freddi unbedrängt zum 1:0 ein.

Trotz des Rückstands änderte sich wenig bei Amaranto. Die
Spielzüge waren durchschaubar. Der Drang zum Ausgleich war kaum zu spüren. Die
Chance in der 38. Minute für Loviso war deshalb auch eher Zufall als, daß sie
bewusst herausgespielt worden war. Deshalb hat er sie auch dementsprechend
versemmelt. Der Torwart war geschlagen. Der Abwehrspieler lag am Boden und
Loviso schafft es trotzdem genau diesen anzuschießen. Die Ecke brachte gar nix.

Auf der anderen Seite dagegen werden die Eckstöße genutzt.
In der 41. Minute setzt sich Giuseppe Abruzzese durch und schießt zum 2:0 ein.
Die fünf Minuten Nachspielzeit brachten waren verschenkte Zeit. Grosseto
stürmte weiter und spielte sich in einen Rausch. Amaranto lag am Boden und
brachte nix zu Stande. Von Tavano war in der zweiten Hälfte kaum etwas zu
sehen. Der einzige, der sich immer wieder bemühte, war Diamanti. Und
ausgerechnet er wurde in der 48. Minute ausgewechselt und mußte sich mit
gellenden Pfiffen der Grosseto Tifosi aus dem Spiel verabschieden. Was für eine
unnötige Bestrafung für den besten Spieler, neben De Lucia, auf dem Platz.

Ich würde sagen, das wars mit dem Traum vom Wiederaufstieg.
In den letzten Spielen hat Amaranto zu Haus immer wieder verloren. Nur auswärts
konnten sie punkten. Ob es daran lag, daß der Druck zu Hause zu groß war?
Vielleicht war der Druck für die Heimmannschaften grundsätzlich größer.
Vielleicht lag es daran, daß Spinelli den Assistenztrainer gab und nicht, wie
zu Hause, von der Seitenauslinie die Mannschaft anfeuerte. Wer weiß. 

Auf jeden Fall hilft jetzt nur noch ein Wunder. Drei Tore zu
schießen und hinten zu Null zu bleiben, traue ich der derzeitigen Mannschaft
allerdings nicht zu. Grosseto wird außerdem über sich hinaus wachsen. Nach der
triumphalen zweiten Hälfte ist für die Maremmesi alles drin, sogar ein Sieg im
Picchi.

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