Fußballfans sind alles Verbrecher!
In Italien schwadroniert Ancelotti davon, daß die Ùltras den Niedergang des italienischen Fußballs zu verantworten hätten. In Deutschland darf höchstrichterlich jeder Fußballfan, der in Zusammenhang mit Ausschreitungen festgenommen wurde, auf Verdacht mit einem Stadionverbot belegt werden. Der Verein St. Pauli distanziert sich nachdrücklich von Pyros im Stadion. Sie hätte dort nix zu suchen. Außerdem sind Pyroshows nicht mit den Werten des FC St. Pauli vereinbar.
Die Schickeria München scheint mit ihrer Transpi Aktion zu Hause gegen Turin den richtigen Riecher gahbt zu haben. Das, was in Italien mit der Tessera del Tifoso umgesetzt werden soll, ist nichts anderes, als die massive Ausgrenzung einer kritischen, sozial engagierten und zum Teil antikapitalistischen Fankultur, die von staatlichen Sicherheitsbehörden auf eine Stufe mit Terrorist_innen gestellt werden. Das Stadionverbot auf Verdacht, könnte in Deutschland dazu führen, daß willkürlich Fußballfans ein Leben lang – falls auch hier eine Tessera del Tifoso eingeführt werden würde – aus den Stadien ausgeschlossen werden würden.
Das Verhalten der Vereinführung von St. Pauli läßt ebenfalls nichts Gutes
erahnen. Nach der Aufwertung des Millerntors scheinen sich die
Vereinsoffiziellen zunehmend auf zahlungskräftige Kundschaft vorzubereiten.
Eine differenzierte Auseinandersetzung mit den eigenen Fans findet so nicht
mehr statt.
noch hinzu, daß Nazis in Sachsen zunehmend aggressiver gegen linksalternative
Mannschaften und ihre Fanszene vorgehen. Anfang Oktober wurden Fans von BSG Chemie Leipzig von Nazis
überfallen. Die Mannschaft und die Fans des Vereins Roter Stern Leipzig wurden Ende Oktober bei
einem Ligaspiel in Brandis von 50
Nazis angegriffen. Drei Fans liegen seitdem im Krankenhaus. Die Polizei hielt sich
zurück. Schließlich ging es nur um antifaschistische Fußballfans.