Neuer Trainer – neuer Mut
Am gestrigen Sonntag empfing Livorno nach zweiwöchiger
Länderspielpause den bislang starken FC Genoa im Picchi. Es war ein besonderes
Spiel. So ging es darum, nach der Niederlage gegen Bari wieder Punkte im
Abstiegskampf zu sammeln. Daneben gab es ein Wiedersehen mit dem einstigen
Livorno-Torwart Marco Amelia, der den amaranto schon viele wichtige Spiele
gerettet hatte und nun für Genoa spielt, sich aber dennoch nach dem Spiel zur
Curva Nord begab.
Obwohl die amaranto verletzungsbedingt geschwächt in die
Partie gingen – unter anderem ohne den capitano Francesco Tavano – spielte die
squadra selbstbewusst auf und bewahrte die nötige Ruhe, wenn sich die Liguren Chancen
erarbeiteten. So dauerte es bis zur 21. Minute bis Santos Batista Mozart den
Ball im Mittelfeld eroberte, zu Antonio Candreva auf die rechte Seite passte,
der die perfekte Hereingabe für den Kapitän Critiano Lucarelli brachte und
dieser den Ball ins Netz beförderte. Nach dem Führungstreffer in der ersten
Hälfte spielten die Livornesi noch weitere Torchancen heraus, schafften es aber
nicht, die Führung auszubauen. Auch zu beginn der zweiten Halbzeit machten die
amaranto allen voran mit dem jungen Antonio Candreva weiter Druck. Der
22jährige konnte im Spiel gegen die Niederlande am vergangenen Wochenende sein
Länderspieldebüt in der Nationalmannschaft feiern und knüpfte unter der
Beobachtung von Marcello Lippi nun in Livorno an die guten Leistungen an.
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Doch dann konnte Genoa die Abwehr um Miglionico und Galante
unter Druck setzen und in der 63. Minute zum Ausgleich kommen. Nun war das
Spiel wieder offen. Beide Mannschaften kämpften, wirkten aber auch müde. Alles
lief auf ein Unentschieden hinaus, vor allem nachdem ein Treffer von Nico
Pulzetti vom Schiedsrichter wegen Abseitsstellung nicht anerkannt wurde. Doch
dann schaffte es der viel gescholtene Pulzetti mit einem Kopfballtor die
wichtigen drei Punkte in Livorno zu behalten. Davide Moro brachte den Ball in
der dritten Minute der Nachspielzeit noch einmal in den Strafraum von Genoa,
Lucarelli flog vorbei, aber Pulzetti war hinter ihm und traf zum zweiten
Heimsieg der Saison.
Unterstützung der 2000 tifosi in der curva und feierte ausgelassen. Trainer
Cosmi bezeichnete das Spiel als das beste unter seiner Leitung. Seine Arbeit
scheint sich auszuzahlen. Heimkehrer Lucarelli bedankte sich
in der Pressekonferenz nochmals ausdrücklich für die Unterstützung der tifosi,
die ihn an frühere Jahre erinnerte. Für ihn war es ein besonderes Spiel mit
einem befreienden Tor.
Besonders war der Abend aber auch, weil an den traurigen Tod
von Luca Rondina vor
sechs Jahren erinnert wurde. Der junge Livorno-Fan starb
2003 als er mit seinem Roller von einem Livorno-Fanbus überrollt wurde, der
sich auf den Weg zu einer Auswärtsfahrt machte und den Luca verabschieden
wollte.