Il ritorno dei Bomber – Versöhnung mit der Kurve
Sonntag grandios zurückgemeldet. Das Stadion war aufgrund der Querelen und des
Wetters selbst in der curva nord sehr schlecht besucht. Der Stimmung hat das
aber offenbar wenig geschadet. Die erste Halbzeit gehörte ganz Ciccio Tavano.
In der zweiten Halbzeit wurde Lucarelli frenetisch angefeuert, bis er endlich
sein Tor machte. Der zwölfte Mensch stand, sang und siegte zusammen mit der
Squadra Livornese!
Vor dem Spiel gab es einiges
Durcheinander und Unruhe in der Mannschaft. Spinelli zetterte und entfachte
Wechselgerüchte. Außerdem griff er den capitano verbal an und unterstellte ihm
sich nicht uneingeschränkt auf seine Aufgabe in der Mannschaft zu
konzentrieren, sondern sich lieber um seine Zeitung und seine anderen Geschäfte
zu kümmern. Senza
Soste vermutet hinter dieser erneuten Spinelli Kampagne Neid. Außerdem
scheinen die Gerüchte über den möglichen Rückgang Lucarellis zu Parma bewusst
forciert worden sein. Wahrscheinlich um die Stimmung in der Stadt und der Kurve
anzuheizen. Lucarelli tata allerdings auch wenig, um die Fortsetzung der
Telenovela Amaranto zu unterbinden. Vielmehr schürte er die Unsicherheit indem
er in einem Interview bei Sky meinte, daß er
„sich nicht die Pulsadern aufschneiden“ würde, wenn die Vereinsführung
entscheiden würde, dass er zurück zu Parma gehen müsste. Er wurde vom FC gut
behandelt.
Aber kommen wir zum Spiel. Denn
darüber kann sich der homo tifosinesis livornese ganz besonders freuen. Beide
Bomber haben getroffen. Zuerst traf Ciccio. Zwar hatte Parma die erste
hochkarätige Chance. De Lucia war aber wieder gewohnt sicher und abgebrüht und
hielt souverän gegen den allein auf den Livorneser Keeper zukommenden Babiany.
Im direkten Gegenzug allerdings ließ sich Tavano nicht foppen und schoß zum 1:0
ein. Nach langer Verletzungspause und dem Desaster bei den Faschisten in Rom,
traf er nun auch wieder.
Im weiteren Verlauf des Spiels hielt
die Abwehr der Livornesi tapfer gegen Parmas Ambitionen auf den Ausgleich.
Besonders hervorgehoben werden muß Antonio Fillipini, der schon im Mittelfeld
nicht wenige Angriffe von Parma vereitelte. Außerdem legte er das ein oder
andere mal für Tavano und Lucarelli auf, vergaß offenbar aber auch nicht selbst
den Parma Keeper zu prüfen. Er war es auch, der Lucarelli mit einem langen Paß
ins Spiel brachte und dieser aus spitzem Winkel in der 61. Minute zum 2:0
einschoß.
http://www.youtube.com/watch?v=hBF08hDDQT8
Die Minuten vor dem Tor hatte die
Kurve ihren capitano lautstark angefeuert und von ihm das Tor eingefordert. Die
curva nord zeigte so, daß sie Lucarelli verziehen hätte. Der bedankte sich mit
einem Wahnsinnstor und rannte in die Kurve, wo er und auch Tavano gefeiert
wurden.
In der Pressekonferenz nach dem
Spiel bedankte sich Lucarelli für die Unterstützung des Publikums, das ihn
zusätzlich angespornt hatte wieder zu treffen. Die Sperre nach dem merkwürdigen
Chievo Spiel hat ihn persönlich enttäuscht. Die 40 Tage ohne Fußball taten
dem 34-jährigen sichtlich nicht gut. Aber jetzt, nachdem er endlich wieder
getroffen hat, fühlt er sich wieder wohl in seinem Stadion und will weiter für
Livorno kämpfen.
Also, zunächst scheint das Amaranto
Universum wieder mit sich selbst versöhnt. Auf den Rängen lebt der
Enthusiasmus, der sich von keinem Spinelli Blödsinn beeindrucken lässt. Die
stricscioni feuern an! Die Chöre untersützen das Spiel. Super!
Bilder
vom Spiel gibt es bei Alé Livorno