Calciomercato statt Sommerloch in Livorno
Die Schließung der Bar Stadio konnte zunächst abgewendet werden. Schon am 30. Juni konnte eine Einigung mit dem Bürgermeister gefunden werden, die Neuregelung zur Schließung der 4 Bars im Armando Picchi außerhalb der Spieltage, vorläufig zu verwerfen. Die Anweisung soll überarbeitet werden. Bis sie in Kraft tritt, bleibt zunächst alles beim Alten.
Doch die neu zu schaffende Regelung wird wohl vorsehen, dass die Bar Stadio jeweils nur am Tag vor und nach dem Spiel, also in der Regel von Freitag bis Sonntag, geöffnet sein darf, wie bei Alé Livorno berichtet wird. Livornos Bürgermeister Cosimi begründet dies mit dem Decreto Pisanu, das er umsetzen muss. Die tifosi von Alé Livorno konnten aber noch nicht herausfinden, welcher Teil des Dekrets sich auf die Bar Stadio bezieht und ob die Regelung Anwendung finden muss. Noch ist also alles offen!
Nicht mehr ganz so offen wie noch vor ein paar Wochen sind die Personalfragen. Beim AS ist einiges im Umbruch – auch wenn Spinelli noch immer keinen Abgang gemacht hat. Mensch könnte fast meinen, dass alle
Personalien um den presidente herum komplett ausgetauscht würden. Den Anfang macht der neue Trainer. Giuseppe Bepi Pillon übernimmt das Amt von Serse Cosmi (in Englisch hier nachzulesen), der beim Abstieg nur noch hoffnungs- und ideenlos wirkte. Er kommt zunächst für ein Jahr mit seinem Team nach Livorno. Am 8. Juni wurde der im Veneto geborene allenatore vom Verein vorgestellt. Zuletzt war Pillon beim ebenfalls zweitklassigen Ascoli tätig.
Nach Einschätzung von sofferenzamaranto.it steht auch schon die Abwehr. Denn Miglionico und Perticone bleiben und hinzu kommen Fabrizio Di Bella und Giuseppe Rizza. Im Angriff stehen weiterhin Dionisi, Danilevicius und Tavano und Volpe. Neu dazu gekommen ist bislang nur der 21jährige Mirko Bigazzi.
Zuletzt ist noch ein Livornese zurückgekehrt. Nach einem Jahr im ebenfalls amaranto-farbenen Arezzo in der Serie C1 konnte Torhüter Luca Mazzoni in seine Heimatstadt zurückgeholt werden. Livorno hat aber weiterhin nur drei Torhüter, denn Rubinho war letztes Jahr nur ausgeliehen worden.
Die Erneuerung der Mannschaft birgt Risiken, aber Livorno hatte nicht viele Optionen. Viele Spieler waren nur geliehen oder ihre Verträge liefen aus. Ob die schmerzhaften Abgänge von Martin Bergvold, Antonio Filippini, Fabio Galante, Cristiano Lucarelli und Luigi Vitale jedoch kompensiert werden können, ist erst einmal fraglich. Denn auch wenn sie alle keine berauschende Saison 2009/10 gespielt haben, waren sie alle längere Zeit bei Livorno und kennen die Stadt und ihre Fans. Sie waren auch Sympathieträger und zogen Leute ins Stadion. Aber wie es mit der tifoseria weitergeht, ist sowieso noch eine anderes Kapitel.
Den ganzen Calciomercato des AS kann mensch übrigens auch ganz übersichtlich einer Tabelle bei US Livorno entnehmen.