Spara Iori spara! Livorno meldet sich zurück

Die letzten zwei Spiele in der vergangenen Woche waren ein mächtiger Reinfall. Hinzu kommt, daß die Repression, die die Tessera mit sich bringt, auch in der Curva Nord angekommen sein soll. Beim Spiel gegen Triestina wurde in der Heimkurve danach gefragt und Menschen mit Regenschirm nicht reingelassen. Gestern schien diese Frechheit der Questura und des Vereins aber wieder vergessen. 4.000 Livornes* kamen ins Armando Picchi und sahen eine Mannschaft, die sich eindrucksvoll in der Meisterschaft zurück. Die Kurve war trotzdem ziemlich leer.

Das Spiel Livorno gegen Empoli war nach den bitteren Niederlagen ganz besonders wichtig. Die alten Fehler waren in den letzten Spielen wieder da. Die Konzentration in der Abwehrarbeit fehlte. Nach vorne spielte Livorno in Crotone und gegen Triestina viel zu harmlos. Hinzu kommt, daß Pillon während der Woche das Ziel des Wiederaufstiegs negierte. So frustrierend das klingen mag, recht hat der Trainer der Livornesi. Das Ziel dieser Saison muß sein, eine Mannschaft zu formen, die ordentlich spielt, die Stadt inspiriert und dem Verein jenseits von Spinelli eine Perspektive bietet.

Das Spiel in Crotone war eigentlich gar nicht so schlecht. Crotone legte zwar vor, aber Amranto konnte ausgleichen. Danach hat einfach nichts geklappt. Selbst ein Platzverweisung konnte Livorno nicht noch einmal zusätzlich motivieren. Zu Hause gegen Triestina gab es einige merkwürdige Umstellungen. Danilevicius sollte nach 8 Jahren im Mittelfeld von Amaranto plötzlich im Sturm aushelfen. Das konnte nicht funktionieren und tat es auch nicht. Livorno nutzte nach dem Ausgleich, wie schon so oft, die Chancen nicht und wurde mit zunehmender Spieldauer hinten unkonzentriert.

Aber gestern haben sich die Livornesi für ihre bescheidene Leistung in den letzten Spielen revanchiert und Charakter gezeigt. Trotz einiger Abwehrfehler und einer grottenschlechten Schiedsrichterleistung gab es einige hochkarätige Torchancen auf beiden Seiten. Amaranto legte immer wieder vor und setzte die Gäste in Zugzwang. Das es gegen Empoli schwer werden würde, hätte jedem Spieler klar sein müssen. Schließlich hatten die Nordtoskanesi bisher kein Spiel verloren.

Umso erfreulicher war, daß Iori mit einem wunderschönen Heber in der 35. Minute endlich zur Führung traf. Empoli legte zwar nach, blieb aber weiter zu harmlos. Erst in der zweiten Hälfte drehten sie etwas mehr auf. Nach dem Ausgleich durch einen fragwürdigen Strafstoß war’s dann aber auch schon vorbei. Livorno drückte weiter. Der Sturmlauf wurde in der 65. Minute belohnt. Miglionico traf nach einer Ecke zum Endstand von 2:1.

Die Gäste auf den Rängen hatten sichtlich keine Berührungsängste mit den Livornes*. Im Gästeblock, wo mit den Rangers Empoli eine der ältesten noch bestehenden Ultrà Gruppen aus Italien standen, hing ein Banner der Amaranto Mönche vom aus Montenero. Ob dies ich in der (kommunistischen und antifaschistischen) Curva Nord nicht wohlfühlen und deshalb lieber bei den nicht minder „linken“ Empoles* standen. Wer weiß . . .

Was soll’s. Scheiß auf Mönche! Antagonist* sempre! Und niemals vergessen – Spara Iori!

Übrigens ein ganz besonderen Glückwunsch an die Babelsberger*innen zu ihrem Sieg in Dresden.

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