Fünf Jahre Brigata und ein neues Diario

Es ist wieder der 25. April. Italien feiert die Befreiung vom Faschismus. Und wir unseren fünften Geburtstag. Wer hätte gedacht, daß wir so lange durchhalten, aktiver denn je sind und sogar ein eigenes Fanzine herausgeben. Wahnsinn! Übrigens: Heute erscheint die dritte Ausgabe des Diario di Dario. Und es lohnt sich wieder mal.

Der Schwerpunkt dieses Heftes ist solidarisches Engagement in all seinen farbenfrohen Facetten. Zehn Texte sind es geworden. Es geht um Ultras und Solidarität und um zivilgesellschaftliches solidarisches Handeln. Die Artikel werden von ganz tollen Bildern illustriert. Besonders schick ist die Mittelseite. Die zeigt Impressionen von den Choreographien zum Alerta Actionday gegen Homophobie in Sankt Pauli und Bilbao sowie in der Nordkurve Babelsberg. An dieser Stelle geht ein ganz besonders herzlicher Dank an Stefan Groenveld und KleinerTod aus Hamburg, die uns ihre Bilder zu Verfügung gestellt haben. Außerdem erinnern wir auf der Mittelseite an den 70. Jahrestag des Aufstandes im Warschauer Ghetto und an die Schlacht von Stalingrad.

Wie immer gibt es auch in dieser Ausgabe Neuigkeiten aus Livorno. Irene Tistarelli, die für das wichtigste Amaranto-Fan-Portal Alè Livorno schreibt, beschäftigt sich mit der aktuellen Saison und erklärt sie zur magischen. Tatsächlich läuft es sehr gut für die Livornes*. Sie peilen zielstrebig den Aufstieg an und lassen sich auch von Rückschlägen nicht entmutigen. Mal sehen, was die nächsten Spiele noch so bringen und ob wir tatsächlich vor den Nazis von Hellasmerda die Saison beenden. Und wo wir gerade dabei sind. Mit dieser Ausgabe beginnen wir unsere Reihe zur Entwicklung der Fanszene in Livorno. Enthüllen dürfen wir schon mal im voraus, daß wir eine politische Kurve beschreiben, die in Italien nur mit Terni eine befreundete Fanszene an der Seite weiß.

Der große Teil der Auseinandersetzung mit solidarischem Engagement beginnt mit einem Text über die Aktivitäten der Brigata Solidarietà Attiva Toscana Livorno. Danach geht es um eine ganz besondere Woche im November vergangenen Jahres – zwischen dem Siempre Antifascista Festival und der jährlichen Silvio Meier Demo. Sehr persönlich und emotional ist auch der Bericht über die Freundschafts- und Solidaritätstour von Partizan Minsk. Der Artikel über die Fanfreundschaft zwischen Arsenal Kiev und dem nunmehr selbstverwalteten belorussischen Verein, geschrieben von einem Ultrà aus Kiev, lohnt sich ebenfalls.

Apropos Ultras, um die geht es nämlich auch. Kai Tippman berichtet über die Kampagne für Antonio Speziale. Der Ultrà aus Catania wurde für den Tod von Filippo Raciti in einem skandalösen Verfahren verurteilt. Die Solidaritätsaktionen in verschiedenen Ländern beweisen, so Mr. Altravita, daß Ultras keineswegs Teil einer politikverdrossenen und hedonistischen Jugendbewegung sind, sondern im Gegenteil gemeinsames Engagement über Vereinsgrenzen auch möglich ist. In den Vereinen sind es die Ausgesperrten, die mit Solidarität rechnen können, was allerdings auch problematisch werden kann. Deshalb beschäftigen wir uns am Beispiel des Diffidati Marsches in Sankt Pauli kritisch mit dem Thema Stadionverbot und der in Teilen glorifizierenden Verklärung der Verbannten.

Im letzten Teil des Heftes veröffentlichen wir zwei Interviews. Zunächst erzählen What we feel über ihre neue Tour in Erinnerung an Ivan Khutorskoj, den russischen Antifaschisten, der von Nazis ermordet wurde, über ihr Verhältnis zu ihm und seiner Familie sowie über die aktuelle Situation in Russland. Danach kommt, wie immer, eine Gruppe aus der Babelsberger Nordkurve zu Wort. Diesmal sind die Havelpiraten 03 dran, mit denen wir uns über Fußball, Politik und überhaupt das das ganze Leben unterhalten haben. Hat Spaß gemacht!

Also, es ist wieder alles drin und für jede*n was dabei. Wer ein Heft möchte, kommt in Babelsberg oder sonst wo einfach auf uns zu. Wer Hefte geschickt bekommen möchte, sollte sich unbedingt über unser Kontaktformular bei uns melden. Es lohnt sich!

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