Solidarität mit der Innse!

Seit Sonntag ist das selbstverwaltete Milaneser Werk Innse von einigen hundert Carabinieri umstellt. Der Fabrikbesitzer Silvano Genta versucht seit Monaten die Maschinen abzubauen. Bisher konnte dies von den Beschäftigten der ehemaligen legendären Lambretta Fabrik verhindert werden. Am vergangenen Wochenende machten die städtischen Offiziellen das Gelände der Innse zur Roten Zone und riegelte das Werk zur Demontage der Maschinen vollständig ab. Damit macht sich die lokale Politik zum Büttel von Kapitalinteressen. 

Am frühen Sonntagmorgen kamen behelmte Carabinieri, mit Schilden und Knüppeln um den Abbau der Maschinen zu sichern. Seit 31. Mai 2008 war die Fabrik besetzt. Sie richteten einen Arbeiter_innen Rat ein und führten die Geschäfte selbstverwaltet und erfolgreich weiter. Im Herbst letzten Jahres versuchte der Fabrikbesitzer schon einmal mit Gewalt in die Fabrik zu gelangen. Die Arbeiter_innen, Nachbar_innen und Aktivist_innen aus den nahen Hausprojekten konnten diesen Versuch erfolgreich zurückschlagen. Die Hallen wurden dennoch versiegelt. Die Demontage der Maschinen konnte allerdings verhindert werden.

 
via indymedia lombardia

Am vergangenen Donnerstag, vier Tage vor der Räumung der Fabrik durch Carabinieri, stellte sich das regionale Stadtparlament von Mailand auf die Seite der kämpfenden Arbeiter_innen. Sie beschlossen, daß die Region Lombardei die Fortführung der Produktion in der Innse forcieren und langfristig sichern sollte. Die kapitalhörige Stadtverwaltung von Mailand mußte offenbar schnell handeln, um einer Legalisierung der besetzten Fabrik zuvorzukommen. Schließlich soll auf das Gelände der Fabrik bei der expo 2015 genutzt werden. Selbstverwaltete Betrieb kommen dabei gar nicht gut. Also, lieber schon quasimilitärisch einschreiten und jeden Protest niederknüppeln.

Deshalb ist es zur Zeit wichtig die Arbeiter_innen in Mailand zu unterstützen. Sie brauchen jede Aufmerksamkeit. Sie brauchen Solidarität! Vor allem, weil seit Dienstag vier ältere Arbeiter in einer Halle an einen Kran festgekettet sind. Damit haben sie zumindestdie weitere Demontage der Maschinen verhindert. Die Blockade der Fabrik durch Carabinieri besteht allerdings immer noch.

Giu le mani della Innse!

 

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