Forza Livorno! – Die Präsentation der Mannschaft

Nach ein paar Nachrichten abseits Livornos wollen wir es
nicht versäumen dem Saisonstart von Amaranto ein paar Zeilen zu widmen.
Schleißlich geht’s in diesem Blog ja um Livorno! Außerdem wurde am letzten
Sonntag beim Testspiel gegen den Belgischen Meister Standard Liege die squadra
für die nächste Saison in der Serie A präsentiert.

Wie livornocalcio.it
berichtet, ging es nicht nur um die erste Herren-Mannschaft. Zunächst wurden
nämlich rund 200 kleine Kicker aus der Vereins-Fußballschule aufs Feld
gelassen. Es folgte ein Auftritt des landesweit bekannten Kabarettisten Claudio Marmugi. Dann musste
noch die „Miss Livorno“ gekürt werden, bevor endlich die Helden der Play-Offs
im Juni das Spielfeld betraten und die „neuen“ Spieler vorgestellt wurden.
Dabei durfte der „Heimkehrer“ Cristiano Lucarelli natürlich nicht fehlen!
Bilder dazu gibt es hier.

Nach langen Querelen kam der Spieler mit der legendären
Rückennummer 99 nun doch zurück in seine Stadt. Wie Tavano in einem Interview
mit der Gazzetta dello Sport erzählt, bot der alte Kapitän dem Rückkehrer die
Kapitänsbinde mit den Worten „Er ist Livorno“ an. Lucarelli jedoch lehnte
dankend ab, was Tavano damit beantwortete, dass die Rolle des Kapitäns immer
für ihn bereit stünde.

Im selben Interview
mit der Gazzetta dello Sport bekräftigt Tavano, dass für ihn ein Traum in
Erfüllung gehe, da er jetzt zusammen mit Lucarelli spielen darf. Als „Ciccio“
noch bei Empoli spielte, gab es bereits Hoffnung auf das Zusammenkommen der
beiden. Doch Livorno verpflichtete Tavano letztlich erst als Lucarelli schon zu
Parma gegangen war. Nun aber hat es endlich geklappt. Lucarelli und Tavano
bilden in der nächsten Saison wohl häufig das Sturmduo. Hoffentlich noch lange.
Denn Tavano will seine Karriere auf jeden Fall in Livorno beenden und
verhandelt zur Zeit an einem neuen Vierjahresvertrag.

Die squadra verließ nach der Vorstellung noch einmal den
Platz, um sich auf das Spiel vorzubereiten, bei dem es heiß
herging
. Zum einen prägten fünf Tore das Spiel. Der belgische Meister ging
zwei Mal in Führung. Livorno legte nach und gewann dann doch mit 3:2. Nicht so
schön war, daß es mehrmals zu Rangeleien zwischen Spielern gab. Von einem
Freundschaftsspiel kann also offensichtlich nicht die Rede sein. Denn der
Schiedsrichter zückte insgesamt viermal die gelbe Karten und stellte den
Kapitän von Standard Liege vom Platz.

Unterdessen trainiert Amaranto fleißig weiter. Denn am
Freitagabend schon empfangen die Livornesi im Coppa Italia den Zweitligisten FC
Torino an. Am 23. August startet dann offiziell die Saison für den AS mit einem
Heimspiel gegen Cagliari.

Ganz so ungetrübt ist das Livorneser Fußball Universum
allerdings nicht. Die Fans sind sauer.
Die Euphorie der Play-Offs ist verflogen. Das Verhältnis zwischen der curva und
dem Verein verfinstert sich zunehmend. Der Verkauf von Loviso wird von den
Tifosi heftig kritisiert.

Ein Auslöser für die Dissonanzen ist in jedem Fall Spinelli,
der scheinbar immer noch alle relevanten Entscheidungen trifft. Außerdem stimmt
die Kommunikation zwischen den Fans und dem Verein absolut nicht. Vor der
Präsentation drang kaum etwas nach Außen. Das Fest war mit 11 Euro viel zu
teuer. Deshalb blieben viele ihm auch fern. Eine echte Fanparty konnte so nicht
entstehen.

Hoffentlich bessert sich die Stimmung bis zum ersten Spiel
wieder. Der Verein muß endlich kapieren, dass es ohne die Fans, die ihre
Livornesi anpeitschen und alles für sie geben, der Verbleib in der Serie A
nicht klappen wird. Die Play-Offs wurden gewonnen, weil die Mannschaft, die
Trainer und die Fans gemeinsam gewinnen und aufsteigen wollten. Diese Stimmung,
die Euphorie war auschlaggebend. Ohne sie wird es eine schlechte Saison!

Kommentieren ist momentan nicht möglich.