Noch sechs Wochen Serie A

Der April begann für Amaranto so schwierig wie der März
endete. Am vergangenen
Donnerstag
tauchten circa 30 Ultras beim Training in Tirrenia auf und
machten ihrem Ärger über die mangelhafte Leistung der Mannschaft Luft. Dabei
sind die frustrierten Tifosi vor allem auf den Stürmer Tavano und Cosmi
losgegangen. Das Training mußte abgebrochen werden. Tavano soll sogar
geschlagen worden sein. Das zur Zeit innerhalb des Vereins und der Mannschaft
einiges nicht stimmt, durfte am Samstag in Genua erneut „bewundert“ werden.
Fans waren im Übrigen erneut nicht angereist. Der Ultràs Streik geht weiter.

Das Spiel war aber ohnehin unspektakulär und uninteressant.
Amaranto schaffte es wieder nur, kurz vor Schluss den Ausgleich zu erzielen und
eine erneute Niederlage zu verhindern. Dabei war es wieder Tavano, der einen
Punkt rettete.

Ein Unentscheiden
hilft aber wenig, wenn Livorno die Klasse halten will. Die Punkteteilung hilft
nur den anderen Konkurenten im Abstiegskampf. Die Mannschaft scheint sich damit
abgefunden zu haben das Schlußlicht der Serie A zu sein und zeigt kein
besonderes Interesse sich zu engagieren.

http://www.youtube.com/watch?v=ThNL_x0jvJE

Selbst wenn der Abstieg feststehen würde, ist das Verhalten
der Mannschaft völlig unverständlich. Sie spielt einfach nur unkonzentriert,
leidenschaftslos und selbstzufrieden. Die Livornesi auf dem Platz verweigern
den Fans und der Stadt die Leidenschaft und die Hingabe, die sie – wie selbst
Diamanti,
als er noch da war äußerte – mehr als verdienen.

Franco Marino kommentierte
bei Senza Soste die aktuelle Situation des AS aus Sicht der tifosi. Dabei kommt
er zu  dem Ergebnis, dass der Abstieg
mit dem Verkauf von Diamanti im August letzten Jahres bereits besiegelt wurde. Wir
hatten
den überstürzten Verkauf ebenfalls heftig kritisiert. Auch die Fans
protestierten energisch gegen diesen Spinelli Blödsinn. Und was viele damals
geahnt haben, ist nun im Verlauf der Saison zunehmend sichtbar geworden.

Am vergangenen Montag wurde Cosmi völlig überraschend entlassen.
Die nächste Überraschung ist, daß Ruotolo, wie zum Ende der vergangenen Saison,
als er mit Amaranto den Aufstieg erkämpfte, zum Trainer berufen wurde. Aber es
bleibt fraglich,
ob der junge Trainer und einstige Livorno-Spieler die Rettung schaffen kann.
Schließlich war er es, der im Herbst vom Chef-Trainerposten abberufen wurde,
als die squadra schon einmal den letzten Tabellenplatz belegte.

Auch die Fans von sofferenzamaranto.it
verstehen Spinellis Entscheidung nicht und bitten den Präsident um Erklärung.
Der Club Amaranto Igor Protti
spricht sogar von der „Rückkehr
der Vergangenheit
“. Auf der anderen Seite verweist dieser absurde
Trainerwechsel auf eine grundsätzliche Konzeptlosigkeit der sportlichen
Leitung. Im Präsidium scheint niemand zu wissen, wie es weiter gehen soll. Oder
planen die Vereinsoffiziellen schon die nächste Saison in der Serie B.

Lediglich eine kleine Randnotiz in der vergangenen Woche
war, daß sich die Telenovela Amaranto offenbar fortsetzt. Gegenüber Il
Tirreno
soll Spinelli den capitano kritisiert und ihm die Schuld an der
Krise zugeschrieben haben. Der AS widersprach
der Berichterstattung über die Kritik an Lucarelli vehement.

Für Spinelli könnte der Abstieg einiges an finanziellen
Einbußen bedeuten. Er wird auf einen Haufen Geld verzichten müssen, wenn er den
AS als Club der Serie B am Ende der Saison verkaufen
will. Deshalb kümmert er sich auf seine eigenen Art so aufopferungsvoll um den
Klassenerhalt. Das sein Verhalten hierbei allerdings niemand nachvollziehen
kann, vor allem die Fans nicht, dürfte für ihn nix neues sein.

Ganz nebenbei, für alle englischsprachigen Fans des AS Livorno gibt es
seit Anfang April bei US Livorno
alle Artikel und Neuigkeiten rund um die Livornesi auch auf
Englisch
zu lesen.

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