Sieben Tage Frauenfussball in Kreuzberg

Seit dem Film Football under cover, der die Geschichte der engagierten
Kreuzbergerinnen
erzählt, die in Teheran gegen die iranische National*mann*schaft
spielen wollten und es auch bewerkstelligten, kennt sie jede*r. Sie sind immer noch aktiv und aufmüpfig. Ihr neuestes Projekt ist das internationale Frauenfußballturnier vom 6.-13. Juli in ihrem Stadion am Anhalter Bahnhof. Unter dem Motto Discover Football werden ab Dienstag in einer Woche Teams aus der ganzen Welt und verschiedenen sozialen Schichten gegeneinander kicken. Rund um das Turnier wird es ein interkulturelles Begleitprogramm mit Spielen, Talk, Musik – wie zum Beispiel eine Frauenblasorchester mit 60 (!)
Bläserinnen – und selbstverständlich Fußball geben. Im Zentrum stehen aber die Teams.

Die Frauen vom BSV al Dersimspor sind als Gastgeberinnen selbstverständlich dabei. Außerdem reist die Frauennational_mann_schaft aus Afghanistan an. Ein Team indigener Frauen aus Ecuador wird ebenfalls kommen. Außerdem kommt Niloofar, die beim Spiel der iranischen National*mann*schaft gegen die Kreuzbergerinnen nicht dabei sein durfte, mit ihrem Team Tejarat Khane Jonub. Das wohl utopischste Team ist das Peace Team, das in einem grenzenlosen Palästina benachteiligte jüdische und arabische Frauen zusammen führt. Außerdem kommt ein streetsoccer Team aus Liberia. Die Spielerinnen gehören zur Obdachlosenorganisation Football to Develop Destitute (FODEDE), die sich um mittelose Frauen und Männer kümmern und ihnen über Fußball ein Stück Lebensfreude zurückgeben. Ebenfalls aus Sambia kommen junge Frauen, die sich beim Masco HIV Aids Sports Project engagieren. Aber ganz besonders gespannt bin ich auf die Mädels vom Fußballguerillaverein FC Heisser Leberkäse aus Wien.

Die Spiele beginnen am 8. Juli, wahrscheinlich nachdem sich die von weiter angereisten Teams erst einmal an Berlin gewöhnt haben. Denn Anfang macht BSV al Dersimspor und Niloofars Mannschaft Tejarat Khane Jonub aus dem Iran. Das Finale findet am 13. Juli statt.

Neben den Spielen kann sich aber auch das Begleitprogramm sehen lassen. Neben den sechzig Bläserinnen, die am 6. Juli zur Eröffnung pusten werden, kommen iranische Künstler*innen, Kreuzberger Reggae- und Skamusikant*innen und andere Berliner Lokalgrößen. Also, es lohnt sich! Und wer auch am nächsten Wochenende alternativen und emnazipatorischen Fußball sehen will, kann ins Stadion Buschallee nach Weißensee fahren – zum Roter Stern Cup.

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