Ein Grottenkick gegen den Abstiegskandidaten

Amaranto holt gegen Ascoli Piceno lediglich das Remis und muß damit sogar zufrieden sein. Die Gäste, offenbar ohne die Duce-Jünger*innen von den Ultras Settembre Bianconero und den anderen Faschist*innen aus Ascoli, hielten sich zunächst zurück, drehten in der zweiten Hälfte aber auf. Livorno wirkte beinah anästhisiert. Der einzige Lichtblick waren Iori, Schiattarella und Dionisi. Der rest schlief einfach und suchte möglichst wenig Ballkontakt. Spielzüge waren gar nicht zu sehen. Weder von den Livornes* noch den Gästen aus Ascoli. Die dritte Liga ist spannender, als dieses leidenschaftslose Gekicke!

Die erste Halbzeit plätscherte mehr vor sich hin, als das leidenschaftlich Fußball gespielt wurde. Die Livornes* waren eindeutig spielbestimmend. Hinten bestand nie wirklich Gefahr. Zwar schafften es die Gäste zum Teil auch mal in den Strafraum, aber die Abwehr unter Luci stand perfekt. Ascoli war nur einmal ansatzweise gefährlich. De Lucia mußte in der 30. Minute bei einem Schuß von Moretti aus circa 40 Metern ein wenig hüpfen. Der Schuß ging, zwar knapp aber dennoch von De Lucia gut abgeschätzt, über das Tor.

Nach vorne konnte Amaranto trotz Überlegenheit aber auch wenig ausrichten. Die Pässe waren viel zu ungenau und blieben meistens in der Abwehr hängen. Die Bewegung zum Ball war von den Livornes* ebenfalls nicht zu sehen. Sie warteten einfach auf den perfekten Paß, den sie aber eiskalt ausnutzten. Der kam nämlich in der 24. Minute. Manuel Iori paßte von halblinks perfekt auf Pasquale Schiattarellla, der konzentriert und platziert rechts unten einschoß. Der Keeper von Ascoli hatte keine Chance. Auch weil der Schuß durch einen Ascolesi noch abgefälscht wurde. Das Tor widmet der Torschütze übrigens dem verletzten Surraco, der auf der Tribüne saß. Nur vier Minuten später hätte Dionisi erhöhen können. Schiattarellla paßte von rechts in den 5 Meter Raum. Dionisi köpft allerdings genau auf den Keeper.

Die zweite Halbzeit sieht völlig anders aus. Amaranto steht hinten drin und gerät mächtuig unter Druck. Ascoli stürmt und kommt immer wieder gefährlich vor’s Tor. Insbesondere die Standards sind nicht ohne und sorgen immer wieder für Unsicherheit bei der Hintermannschaft. Livorno kann nach vorne lediglich Entlastungsangriffe starten. Die Überlegenheit aus der ersten Hälfte ist völlig flöten gegangen. Außerdem setzen die Livornes* beim Ballverlust noch weniger nach und orientieren sich nach hinten, um nicht in einen Konter oder einen Überzahlangriff der Gäste zu laufen.

Die Chancen der Gäste beginnen schon früh. In der 6. Minute kommt ein Freistoß aus circa 20 Metern auf’s Tor, De Lucia hält und kann einen gefährlichen Gegenstoß einleiten. Leider sind die Livornes* nicht bissig genug und der Konter läuft ins Leere. Die Ecke ist zwar auch gefährlich, aber ’ne richtige Chance springt nicht raus. Der zweite gefährliche Angriff von Amaranto geht, wie so oft bei diesem Spiel, von Iori aus. In der 12. Minute paßt er auf Luca Belingheri, der kommt in den Strafraum der Gäste, wird allerdings abgedrängt.Sein Paß in die Mitte kommt leider nicht an.

Die größeren Chancen hat allerdings Ascoli. In der 14. Minute ist De Lucia nach einem Kopfball geschlagen, jedoch geht der ball knapp am Tor vorbei. So geht es weiter. Livorno verliert den Ball beim Spielaufbau in der eigenen Hälfte, Ascoli greift an, wird durch ein Foul gestoppt und verschießt den Freistoß. Symptomatisch für die Unfähigkeit nach vorne zu spielen ist die 31. Minute. Der Ball kommt eher durch Zufall zu Luca Belingheri. Der startet einen Alleingang und verschießt nur knapp.

Nach dieser Chance ist von Livorno nix mehr zu sehen. Sie stehen einfach hinten drin und versuchen, zunehmend unsicherer und unkonzentrierter, die Führung zu halten. Ascoli bemüht sich sichtlich und holt immer wieder Freistöße in Strafraumnähe raus. In der 44. Minute ist es dan soweit. Im Gewühl versagt die Abwehr und der Ausgleich ist da. In den fünf Minuten Nachspielzeit bemühen sich die Livornes* zwar um den Siegtreffer, allerdings bleiben die Versuche nur halbherzig und durchschaubar.

Livorno verliert in einem langweiligen Spiel ohne Höhepunkte zwei Punkte gegen einen Abstiegskandidaten. Die Mannschaft spielte sichtlich ideen- und herzlos. Bei Ballverlusten suchten die Livornes* nicht das Leder zurückzuholen, sondern orientierten sich nach hinten. Keine*r lebte. Sie funktionierten nur. Und zwar gruselig tot. Auf dem Rasen spielte sich ein Spiel der Untoten ab und auch die Kurve war ruhig. Nur ein letzter Gruß an Dondolo war zu sehen. Ein Trauerspiel…

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