Wenn Dr. Alban Fußball spielen könnte
Eigentlich hatte ich ja ’nen 5:0 für die Guten versprochen. Nach dem 3:0 zur Halbzeitpause, das allerdings fälschlicherweise lediglich als 1:0 gewertet wurde, war ich auch sehr sicher, daß es für ’nen Dreier für den SVB reichen würde. Aber dann kam’s doch ganz anders. Der zweite Treffer der Babelsberger*innen brachte keine Sicherheit, sondern sorgte für das Ende aller Angriffsbemühungen gegen harmlose Bremer Gäste und fatale Konzentrationsschwächen in der Abwehr. Hinzu kam eine grottenschlechte Leistung des Parteiischen… Upps! Richtig muß es selbstverständlich Unparteischen-Trios heißen. Auf jeden Fall stand’s am Ende 2:3 und keine*r wußte so richtig, wie das passiert is‘.
Die erste Hälfte hatte richtig gut begonnen. Die Blauweißen spielten flüssig und kombinationsfreudig nach vorne. Schon kurz nach Anpfiff zappelte der Ball im Netz der Gäste. Leider wurde der Treffer aber nich‘ gegeben. Abseits soll’s gewesen sein. Ich hab’s aber janz jenau jeseh’n und ich muß sag’n… Keine Ahnung! Ick hab schon gejubelt. Also war’s ’nen korrektes Tor. Außerdem ham’s die Richtigen geschossen. Leider war der Parteiische… Ick krieg’s heute einfach nich‘ hin. Also, der Schiedsrichter und sein*e Assistent*in war’n and’rer Meinung und ham das Tor nich‘ gegeben.
Babelsberg blieb danach aber weiter dran und kam zu einigen guten Chancen. Die Abwehr hinten stand sicher. Die Bremer*innen spielten durchsichtig und völlig harmlos. Torszenen der Gäste gab es gar nich‘. Daniel Zacher mußte sich nie wirklich bewähren. In der zweiten Hälfte sah das leider ganz anders aus. Ab circa Minute Sechzig hörten dann die Babelsberger*innen plötzlich auf zu spiel’n. Die Einwechslungen von Erste Bundesliga Profis brachte den Bremer*innen mehr Dynamik. Die Abwehr des SVB schwächelte und so schoßen die Gäste erst den Anschlußtreffer und gleichten wenige Minuten später durch einen umstrittenen Elfer aus. Nach diesem Schock innerhalb weniger Minuten trafen die Bremer*innen sogar noch zum Siegtreffer kurz vor Spielende… Ick kapier’s immer noch nich‘. Wie kann mensch in nur zehn Minuten ein sicheres Spiel verschenken! So ’ne Scheiße!
Richtig Scheiße war’n aber vor allem die Provo-Ordner (!), die lange nach Abpfiff offenbar noch Bock hatten, sich zu schlägern. Die Zurschaustellung von Nazi-Runen-Shirts, gerüchteweise auch Union- oder Dynamo-Merchandise, erklärt hierbei einiges. Ick krieg das dumpfe Gefühl nich‘ aus’m Kopp, daß die vier Nazi-Arschlöcher sich ihren Einsatzort am heutigen Samstag bewußt ausgesucht und die Eskalation bewußt provoziert haben. Bloß gut, daß es für die betreffenden Dumpfbacken ’nen paar Schellen gab. Ärgerlich ist aber, daß es wieder mal der Sicherheitsdienst war, der nich‘ nur für’nen Quasi-Platzsturm gesorgt hat, sondern auch die uniformierten Gar-Nich-Freunde-und-Helfer*innen auf den Plan rief. Die begnügten sich dann aber, die Ordner*innen zu bewachen.
Der Support im Block war heute, keine Ahnung warum, viel zu ruhig. Die erste Hälfte lief recht gut. Der Fahneneinsatz war schön. Viele Doppelhalter! Der neue mit „smash homophobia“ gefällt mir besonders jut! Sehr schick. Die Chöre war’n aber leider nich‘ so laut. In’ner zweiten Hälfte war’s nach dem 2:0 etwas besser. Dauergesang lief auch besser. Die Mitmachquote reichte aber nich‘, um richtig jut laut zu sein. Leider! Gerade da, wo ick stand, war’n die Menschen scheinbar mehr an Fußball interessiert, als an Support. Und ick muß sag’n, mit Fußball will ick echt nix zu tun ham…
Nach dem 2:3 war dann Schluß mit Support. Der Schock war dann doch zuviel. Außerdem konnte mensch spüren, wie’s in den Köpfen ratterte. Was war denn in den letzten zwanzig Minuten passiert. Das ging doch jarnich‘. Und so war der Abpfiff beinah schon ’ne Erlösung. Echt Scheiße, dieses Spiel! Und die Ordner sowieso. Aber dit hatt’n wa‘ ja schon…
Schlagworte: Dritte Liga 2011 / 12, Fi'99, Karli, Nordkurve, smash homophobia