Ein Dreckswetter, zwei Elfer und drei Punkte

Eins vorweg: Frederic Löhe hat gestern grandios und verbissen drei Punkte festgehalten. Die Abwehrleistung der anderen Blauweißen war ebenfalls nich‘ schlecht. Und so konnte der Zweitplazierte ohne Ausbeute nach Hause geschickt werden. Super Nulldrei! Jetz‘ nur noch selber Tore schießen, dann klappt’s auch mit’m Klassenerhalt.

Tja, so geht eine ereignisreiche Woche zu Ende. Los ging sie mit ’nem Besuch des häßlichsten Stadions der Welt mit den symphatischsten Hanseat*innen bei den wohl letzten Kutten von ’schland. Am Donnerstag blubberten Klaus „the eliminator“ Brüggemann und sein Apostel Thomas genannt Bastian was von Überschätzung, Reue und ähnlichem vorweihnachtlichem Schmalz ins Mikrofon. Wer sich das unbedingt ankommen möchte, kann sich Video eins, zwo, drei und vier gern ankucken. Ich hatte was besseres vor – nämlich ganz böse antifaschistisch der Tochter von Otto Rosenberg zu zu hören, die aus den Erinnerungen über die Jugend, die Internierung und die Deportation ihres Vaters nach Auschwitz im Fanladen las. Und gestern ging’s nach langer Auswärtspause ma‘ wieder in die Nordkurve.

Ansonsten war gestern vieles anders. Unsere Anreise nahm einen anderen Weg als üblich. Da Neukölln untergrundbahntechnisch nach Norden nur durch Pendelbusse erreichbar war, entschieden wir uns einen anderen Weg zu nehmen und folgten den kreisrunden Pfeilen. Erstaunlicherweise war diesmal an der Pünktlichkeit und der Anschlußfähigkeit der Bahn nich‘ zu meckern. Und wir trafen sogar die Berliner*innen mit Nachwuchs im Schlepptau in’ner Bahn. Also, noch so ein Wunder am heiligen Sam… ähh… Egal!

In Babelsberg ging alles recht schnell. Leute begrüßem, kurz schnacken, Hefte kriegen und unser verkaufen, weiter ins KarLi, auf’s Klo und erleichtert in die Nordkurve… Diesmal wollte ich nich‘ im Mob steh’n, sondern ma’n bißchen fotografieren und die Stimmung von außen abchecken. Sagt mensch doch neudeutsch so, oder… Auf jeden Fall war ich vor, während und nach dem Spiel mehr mit knipsen und horchen beschäftigt, statt für Support und gute Laune in’ner Kurve zu sorgen. Leider ging’s bei letzterem wohl nich‘ nur mir so. Dreckswetter, Nazideppen on Tour in Rudow und die traditionelle Silvio Meier Demo in Berlin sorgten offenbar für wenig Motivation ma‘ richtig aus sich raus zu geh’n. Die Kehlen war’n gerade in der zweiten Hälfte stark unterbeansprucht. Die Hände blieben mehr und mehr in den Taschen. Und das alles obwohl es doch so gut losging und auch die Mensch*schaft mit’m Führungstreffer für wichtige Impulse sorgte. Naja… Schade!

Aber genug geschrieben – oder geles’n – hier ein paar Impressionen aus der Gegengrade und der Nordkurve.

Mehr Bilder gibt es beim FI’99

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