Ein Wochenende in Hamburg

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Vor drei Wochen war’s endlich mal wieder so weit. Ich wollte nach dem Heimspiel gegen die Reserve aus der Wuhle ein Wochenende bei Freund*innen in Hamburg verbringen. Zugegebenermaßen is Ingolstadt der nich so interessante Gegner. Mit viel Gästeanhang war auch nich zu rechnen. Aber was soll’s. Mal wieder in’er Südkurve stehen und mit Sankt Pauli feiern war wichtiger.

Die Entscheidung zu diesem Spiel zu fahren, fiel eigentlich relativ früh. Und dennoch waren die Vorbereitungen am Ende ziemlich überstürzt. Busplätze buchen, bei den Leuten Bescheid geben, Tickets besorgen, Termine machen, versuchen die Woche gesund zu überstehen und doch kränkelnd nach Hamburg fahren und am Samstag früh aufstehn. Nicht so früh, wie die anderen Babelsberger*innen samt Zypriot*innen, die sich zum selben Spiel schon mitten in der Nacht per Zug auf den Weg machten. Ihre Anreise wird wahrscheinlich als Odysee der Verschlafenen in die Annalen eingehen müssen. Nachdem zunächst alles gutgegangen sein soll, brachte ein*e Zugfahrer*in den ganzen Zeitplan und noch schlimmer die Reiseroute total durcheinander… Das Ende vom Spiel. Wir trafen uns alle – also die zu nachschlafener Zeit Losgefahrenen und die Busfahrer*innen – circa eine Stunde vor Anpfiff unter der Südkurve in der Nähe des neuen Fanladens.

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Ich war das letzte mal zum Spiel gegen Atzen60 in’er Südkurve. Das war kurz nach der Partizan Minsk Tour. Ich kann mich daran kaum erinnern. Vielleicht weil einfach zu viele neue Eindrücke sichgegenseitig verdrängt haben. Seitdem hat sich aber auch einiges geändert. Der Fanladen is jetzt woanders. Und, wo er jetzt is, kann sogar ich ihn finden. Nette Menschen, die uns damals bei sich nächtigen lassen haben, sind umgezogen und bekommen Nachwuchs. Andere Knirpse sind gewachsen. Neue Leute stehen aufm Zaun. Vieles hat sich aber auch nich geändert. Die Kleine Pause macht immer noch lecker Essen und Eis – nich wahr R. Die Leute sind immer noch wahnsinnig nett. Die Häuschen im Kiez haben kleine Vorgärten. Sie sind nich so hoch… Kurzum, es lohnt sich und ich nehme mir schon jetzt fest vor öfter nach Hamburg zu kommen.

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Die Stimmung in’er Südkurve ist zumindest für mich auch ein wichtiger Grund zu Sankt Pauli zu fahren. In Babelsberg läuft dit vor allem in letzter Zeit auch ganz ordentlich. Ich erinnere hierbei nochmal an das BAK Spiel und phasenweise die Partie gegen die Köpenicker Reserve, die leider so richtig dämlich verloren wurde. Aber in’er Südkurve ist es schon nochmal was anderes. Der supportwillige Block macht einfach mehr Alarm – was aber auch nicht schwer is, bei mehreren hundert Leuten. Wenn die Gegengrade mitzieht, kann es auch schonmal so richtig laut werden. Und das wurde es auch. Beim minutenlange „We love Sankt Pauli“, daß genau zum richtigen Zeitpunkt von den Vorsänger*innen angestimmt wurde und so zusammen mit der Gegengrade für den letzten Push aufm Rasen sorgen sollte, kam in jedem Fall Gänsehautfeeling auf. Hammer! Diese Lautstärke! Die dann auch nochmal getoppt werden konnte und sich hochschraubte. Die einfach nicht leiser werden wollte. Und!? Tja, geholfen hats leider nix. Die Emotion auf den Rängen kam aufm Rasen leider nich an.

fcsp-ingolstadt-22-03-2014_02Das Spiel endete dementsprechend auch mit einem unbefriedigendem Remis, das weder dem FCSP noch den Schanzer*innen richtig half. Aber gut – wenigstens einen Punkt geholt. Und weil die anderen Teams oben ebenfalls nur unentschieden gespielt haben, gabs auch eigentlich nix zu meckern. Aber es hätte schon ein bißchen spektakulären, etwas mehr mit Schmackes oder einfach nur etwas unterhaltsamer gespielt werden können. Aber jut, wollen wir mal nich zu viel lamentieren. Sankt Pauli hatte seine Szenen. Vor allem in den letzten Minuten. Aber leider sprang die Plastikkugel einfach nicht in die Maschen…

Nach dem Spiel war erstmal chillen angesagt. Ich glaub, so sagt die Jugend das heute. Oder? Egal! Ich hab mich auf jeden Fall ein paar Stunden aufs Ohr gehauen, dann ein bißchen gelästert und Sachen umgeschmissen (was sich an diesem Tag mehrfach wiederholen sollte und zu üblen Gerüchten führte). Die nächste erwähnenswerte Station war die Kleine Pause – zusammen mit den Gastgeber*innen und dem nettesten Wilden, den ich kenne, Essen fassen und Molle saufen. Der Abend setzte sich mit folgenden Stichworten fort… Chillen. Jolly. Astra. Spaziergang. Chillen und mit netten Leute über wichtige Sachen palavern. Astra. Astra. Basch. Fanräume. Becks. Bewundern. Tanzbein schwingen. Becks… Mitternachtsgespräche. Pennen.

fcsp-ingolstadt-22-03-2014_06Der nächste Morgen war hart. Aber nicht so heftig, wie ich eigentlich erwartet hatte. Ich war noch mit einem alten Freund zum Frühstück verabredet. Das heißt aber eigentlich eher zum Mittag. Denn in Hamburg machen die Frühstücksläden nich vor 11-12 Uhr auf, bieten dann aber bis in den frühen Abend hinein die „morgendliche“ Essensration an. Ich war also viel zu früh wach. Und ich mich mit meinem Kumpel treffen konnte, hießet am Pferdemarkt rumhängen und in der Sonnen warten. Nach dem Frühstück ging’s noch auf kurze Per Pedes Sight Seeing Tour durch Sankt Pauli über die Reeperbahn via Davidswache und die Landungsbrücken mit nem kurzen Abstecher zum Michel inklusive Chorgesang, dann zum Rathaus, um abschließend am Bahnhof zu landen.

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Die Rückfahrt war uninteressant. Pennen. Basch lesen. Und wieder pennen… Es war wieder echt schön mit in Hamburg.

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Tausend Dank an die Freund*innen!

Zuerst veröffentlicht mit weniger Fotos im Ultra Unfug #196

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