Wat‘n Theater XLV – My body is over the ocean

Urlaub bedeutet für mich nicht nur Erholung, gutes Essen und Sehenswürdigkeiten, sondern immer auch Zines lesen. Denn so im Malocher*innen-Alltag zwischen Studium, Arbeit, Schreiben und Fußball komme ich seltener dazu, die etwas fetteren Hefte zu lesen.

Den ULTRA UNFUG schaff ich gerade noch so. Alles andere bleibt leider erstmal liegen. Zuletzt hab ich noch geschafft in die Nummer 25 von PROUD TO BE PUNK rein zu lesen. Übrigens ein fantastisches und ziemlich korrektes Zine. Kann ich nur empfehlen. In der aktuellen Ausgabe geht‘s um die spanische Punk-Szene, also die Anfänge, die Entwicklung und Gegenwart, sowie um One Step Ahead und wie sie ihre Spanien-Tour erlebt haben. Mit dabei is aber auch ein lesenswertes Interview mit unseren RASHis und ein guter Einblick in die Machnowtschina. Also: Besorgt euch das Heft, zum Beispiel bei Grandioso.

Meine bessere Hälfte liest nicht nur auf Arbeit viel, sondern kann‘s auch im Urlaub nich lassen, sich anständig zu informieren. Dabei verschiebt sich allerdings ihr Fokus massiv. Sie hat sich nämlich angewöhnt, immer die neueste Ausgabe des sehr informativen, durchgehend gut geschriebenen und immer wieder überraschenden Magazins BIER im Flughafenshop zu erwerben und fast augenblicklich zu verschlingen. Der Untertitel dieser Postille is übrigens „Weil‘s schmeckt“. Dazu muß ich, glaub ich, nix weiter erwähnen. Zumindest die Bier-umsonst-Fraktion weiß, was ich meine… Aber auch hier noch ein kleiner Tipp von mir. Die letzte Ausgabe – also die Nummer 2, 2017 – beschäftigt sich unter anderen sehr interessanten Themen wie Helles, Bockbier, Vor- und Nachtrunk, Bier-Wissen und Bier-Fakten usw. auch mit der Braumanufaktur Potsdam (S. 36 bis 44), deren Gerstensaft-Produkte einige von euch sehr gut kennen und schätzen dürften. Für mich besonders spannend is hierbei der Plan der Brauer*innen zu einer 400 km langen „Brandenburger Bierstraße“. Ich hoffe, dazu gibt‘s bald mehr. Aber zurück zum Urlaub vom Alltag und den Zines…

Also. Wenn‘s für mich über diverse Seen, Berge und auch Meere geht, müssen Hefte mit ins Gepäck. Diesmal, da wirklich viel liegen geblieben is, dürften es beinah ein Dutzend gewesen sein. Zugegebenermaßen es sind einfach verschiedene Ausgaben des Ultra‘ Sankt Pauli Zine BASCH und des immer unterhaltsam nörgligen KIEZKIEKER. Bei letzterem sind es vor allem die Zeitungsschnipsel, die mir immer wieder die absurde Seite des Lebens und auch des modernen Journalismus offenbaren. Aber diesmal wurden die alltäglichen Absonderlichkeiten nochmal getoppt. Und zwar von der BASCH Sonderausgabe zum zehnjährigen Jubiläum des Comic-Strips von Tony G. passend zur Urlaubslektüre meiner Begleiterin* und meiner Lieblingsbeschäftigung unter dem Titel „Wer Tresen kann, ist klar im Vorteil“. Mit jeder neuen Seite hat‘s mein Zwerchfell ordentlich strapaziert. Die Wortspiele wie zum Beispiel zum Gespenst „sogenannte Vans“ oder Tape sind grandios. Nachdenklich is‘et aber auch. Wie zum Beispiel beim düsteren Strip zu den Übergriffen der Eutiner Bereitschaftscops. Und egal wie einfach die Sachen auch gemalt sind, wie wenig stylish sie wirken und selbst wenn nur Unsinn rauskommt, sie sind immer unterhaltsam und regen an. Zum Lachen. Zum Um-die-Ecke-denken. Zum Schmunzeln. Oder Kopfschütteln… Also, auf viele weitere Jahre mit Tony G. und den gemalten Anekdötchen aus der ultra-komischen Welt der sogenannten Fußballfans.

So, und jetzt is Schluß mit den Kaufempfehlungen durch Lobhudelei. Weiter geht‘s mit dem dämlichen Alltag ohne Zine. Hihi, nen Wortspiel…

PS. Wenn euch auch den ganzen Tag Wortspiele im Kopf rumgeistern, ihr die ganze Zeit Strichmenschlein malt oder sogar richtig schick zeichnen könnt, meldet euch beim ULTRA UNFUG unter ultraunfug (ät) riseup (punkt) net. Denn was gibt‘s Schöneres, als sich auf ein paar Bildern, den sogenannten Panels, auszutoben und in der grandiosen Nordkurvenpostille zu verewigen.

Zuerst veröffentlicht im Ultra Unfug #243 zum Spiel gegen den Berliner AK

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