Grazie per la passione e la grinta!
Während am vergangenen Samstag in Berlin friedliche Demonstrant_innen, Clowns, Anwohner_innen und Passant_innen sowie Journalist_innen von Robocops zusammengeschlagen (flv-Datei), angegrabscht, herumgeschmissen, eingegast und mit Pistolen bedroht wurden, hat Amaranto entschlossen und grandios den Wiederaufstieg in die Serie A erkämpft. Das Stadion war restlos ausverkauft. Die Stimmung war, wie schon lange nicht mehr, ekstatisch. Die Livornesi standen gemeinsam vereint hinter ihrer Mannschaft. Das gesamte stadio kochte!
Das Spiel begann mit einer hübschen Choreo der curva, die auch in der Gegengrade unterstützt wurde. Neben ordentlich Feuerwerk und Leuchtraketen, die denn abendlichen Himmel weinrot erleuchteten, sorgten weiße und rote Fähnchen für ebensolche Karos auf den Rängen. Die Gäste waren auch nicht schlecht und hatten einiges an Rauchwerk mitgebracht. Aber dem gesamten Stadion konnten sie wenig entgegen setzen.
Das Spiel selbst wurde einseitig von den Amaranto dominiert. In der ersten Halbzeit gab es zwar einige hochkarätige Chancen, die allerdings nicht zählbar umgesetzt werden konnen. Tavano verpasste sehr früh nur kanpp mit dem Kopf. Nur wenige Minuten später verpasste Rosi nur um Zentimeter. Fillipini war, wie schon in den letzten Spielen, voll da und leistete ordentliche Arbeit im Mittelfeld.
Diamanti spielte. Und das war auch gut so. Schließlich hatte er versprochen Amaranto zum Aufstieg zu führen. Deshalb wurde er, genau wie im Hinspiel, permanent attackiert. Er musste sich ständig gegen Gezerre, üble Fouls und wieder gegen Tätlichkeiten durchsetzen. Aber all die fiesen Übergriffe gegen ihn konnten ihn nicht stoppen.
Bilder via Il Tirenno
In der zweiten Hälfte konnte er sich eins ums andere Mal absetzen. Sein Paß von links in den Strafraum verwandelte der völlig allein gelassene Tavano mit dem Kopf zum 1:0. Nach vier Minuten in der zweiten Halbzeit war Amaranto aufgestiegen.
Zehn Minuten später rappelte es wieder im Tor der Gäste. Bergvold passte zielgenau auf Diamanti der direkt und unhaltbar abzog. Kurz zuvor hatte er noch gelb gesehen, was wohl auch seinen mächtigen Schuß erklärt. Der detonierte regelrecht im Tor Brescias.
Er lief sofort in die Kurve und tanzte für sie. Dieser Schuß und sein Tor erlöste eine ganze Stadt. Was er versprochen hatte, hielt er! Ich würde sogar behaupten, daß es seine Leidenschaft und sein Kampfgeist waren, welche Amaranto gerade noch rechtzeitig weckte und ihr ein Herz schenkte!
Das es ausgerechnet Bergvold war, der Diamanti den genialen Paß gab, verwundert mich allerdings schon. Er hatte in den letzten Saisons nicht selten richtig scheiße gespielt, war nicht selten vom Gegner viel zu weit weg und hatte schnell aufgegeben. Diesmal war er konzentriert und konnte selbst einschießen. Ich hoffe, daß er nie wieder leichtfertig und unkonzentriert an ein Spiel gehen wird. Insbesondere, weil er mit erleben durfte, was nach dem Abpfiff passierte.
Livorno hatte gewonnen. Amaranto war wirklich die Farbe des Erfolges, wie es ein Transpi in der Kurve versprach. Die Livornesi stürmten zu Tausenden aufs Feld. Wieder in der Serie A! Jetzt werden die Profis hoffentlich mit Leidenschaft und kommunistischen Gesängen ordentlich aufgemischt. Nachdem sich Milan wahrscheinlich allmählich in die Mittelmäßigkeit verabschieden wird, konnte dort ein neues spannendes Spitzenspiel entstehen.
Ich hätte nicht gedacht, daß der Wiederaufstieg klappen könnte. Nach dieser verkackten Saison, nach den Querelen um Fans und Vereinsführung. Da tröstet es auch wenig, daß Spinelli nach dieser Saison geht. Er war lange wichtig und Amaranto in die Serie A geführt. Aber dann hat er die Verbindung zum Verein und vor allem zu den Fans verloren. Das er diese jetzt auch noch bei seiner Ankündigung des Rückzugs beschimpft, ist eine Frechheit.
Die Mannschaft hat den Wiederaufstieg sehr viel früher durch Arbeitsverweigerung und mangelndem Engagement verpennt. Zu behaupten, daß bei einer derartigen Fansunterstützung in der gesamten Saison, wäre der Aufstieg direkt möglich gewesen, zeigt wie blind dieser Mann ist und wie weit er sich von den Fans – den älteren und vor allem den jüngeren – entfernt hat. Die Fans waren nämlich immer da! Bei jedem Spiel! Nicht nur bei jedem Sieg, sondern auch bei jeder Niederlage! Gerade die curva hat die Mannschaft immer unterstützt!
Aber, das ist nur der bittere Beigeschmack! Amaranto ist wieder da! In der Serie A!