Wenn die Bereitschaftspolizei prügelt

Beim Spiel von St. Pauli in der Alten Försterei in der vergangenen Saison gab es eine Auseinandersetzung zwischen den Fan*innen der Kiezkicker und der Berliner Bereitschaftspolizei. Dabei wurde eine Hamburgerin schwer verletzt. Trotzdem soll sie einen Polizisten beleidigt, angegriffen und durch Würgen am Hals verletzt haben, was ihr ein Verfahren wegen Körperverletzugn einbrachte. Gestern fand der erste Prozeßtag in Berlin statt. Bei Sportswire gibt es hierzu einen interessanten Beitrag.

Offenbar wurde gestern ein Video gezeigt, daß die Aussagen des Bereitschaftspolizisten eindrucksvoll widerlegt. Des Weiteren gibt es mehrere Zeugenaussagen, die bestätigen, daß nicht die Hamburgerin den Polizisten angegriffen und verprügelt hat, sondern umgekehrt der Beamte der Hamburgerin mindestens drei mal ins Gesicht schlug.

Die Umkehrung der Tatsachen und die Anzeige des prügelnden Beamten unterstreicht, daß übergriffige Beamt_innen, um sich zu schützen, gerne ihre Opfer beinah schon regressiv mit einer Gegenanzeige kriminalisieren. Was mit der Anzeige wegen (schwerer) Körperverletzung im Amt passierte, die  ein Zeuge des Vorfalls noch am Tag des Spiels stellte, ist unklar.

Das der Vorfall überhaupt stärker in den Fikus gerät ist nicht nur den engagierten Fan*innen zu verdanken, sondern auch der kritischen Beobachter*innen von Amnesty International.

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