Per l’Union Sportiva Livorno

Am heutigen 14. Februar vor 96 Jahren wurde die rebellische Unione Sportiva Livorno gegründet. Die Stadt, die nur sechs Jahre später eine weitere wichtige Geburt erleben sollte, schenkte der Welt so ein beeindruckenden Verein, dem insbesondere Faschist*innen, Nazis und andere reaktionäre Bürger*innen immer wieder besondere Aufmerksamkeit schenkten.

Im Gegensatz zur Partito Comunista d’Italia gibt es den Verein immer noch. Er hat sich in den letzten Jahrzehnten in die höhere Liga emporgekämpft. Die Basketballer*innen sind durchaus erfolgreich. Die Fußballschule lebt. Was aber zur Zeit fehlt, ist Herz und Leidenschaft. Aber so geht es einigen Mannschaften.

Die Sozialromantiker*innen von St. Pauli kämpfen zur Zeit auch um den Charakter ihres Klubs, der zunehmend vom Managment als rebellischer Anti-Klub erfolgreich vermarktet werden kann und für Symphatien weit über fußballaffine Kreise sorgt. Das hierbei alternative Bewahrungstendenzen von „links“ provoziert werden, oder, wie fußball von links in der Jungle World schreibt, „durchaus wertkonservativ“ von den emanzipatorischen, sozialromantischen Bewahrer*innen ein Erhalt der rebellischen, anti-kapitalistischen und anti-modernen Fankultur angemahnt wird, ist nicht verwunderlich.

Übrigens gefällt mir der Artikel. Nur die Kritik am „Tonfall und Habitus der Gruppe“, die „eher an eine Bürger­initiative gegen einen neuen Hauptbahnhof als an einen politisch progressiven Zusammenschluss“ erinnern sollen“, kann ich nicht nachvollziehen. Der Tonfall der Gruppe ist nicht moralisch überhöht und bürgerlich, sondern eher diskursiv, in der Aussage (gegen Sexismus, Kapitalzentrismus und Marketingfetisch) konsequent. Es fehlt aber, da hat fußball von links recht, eine klare, eindeutige und vor allem konsequentere Ablehnung des kapitalistischen Verwertungsdenkens der Fans, das lediglich Konsumverhalten reproduziert. Und deshalb läßt sich wahrscheinlich auch der Begriff des wertkonservativen Protestes durchaus halten. Aber egal… Schließlich hat Amaranto heute Geburtstag!

Hier nochmal zur Erinnerung. Wir feiern am Freitag im Neuköllner Nachbarschaftsladen Lunte mit Volxküche – mit Torta di Ceci, Ragu und Salat – bei Bier, Wein, Fanvideos und rebellischer Mucke den Geburtstag von Amaranto und der PCd’I. Unsere Shirts sollten bis dahin fertig sein. Also, kann die Party, wer will, auch gerne als Laufsteg betrachten.

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