Χαιρετίσματα από Ηρακλείου!
Eigentlich wollten wir in Kreta, neben am Strand rumliegen und gut essen, auch ein bißchen Fußball kucken. Mit dem Verein Ergotelis und den symphatischen Alternatives gibt es auch eine ansprechende Kurve, die es durchaus zu besuchen lohnt. Wir wären auch hingegangen. Wenn nicht aufgrund der prekären Situation der Liga die Spielansetzung drei Tage vor dem Spieltag veröffentlicht worden wären. Und deshalb haben wir einen grandiosen Sieg und eine euphorische Kurve verpaßt, die drei Punkte gegen P.A.O.K. Saloniki gefeiert hat. Uns blieben lediglich die betröppelten Festlandgriech*innen am Flughafen zu bewundern. In Iraklio waren wir aber trotzdem und haben ein paar Eindrücke mitgebracht. Hier die Bilder.
Die typischen touristischen Bilder gibt’s hier nicht zu sehen.Wir haben uns eher auf die kreative Ausdrucksfähigkeit der Irakles* konzentriert. Zuerst ein paar aktuelle politsche Klebereien. Dies sind übrigens stadtweit verteilt.
Naja, stadtweit stimmt nur halb. Aber weil die touristische Innenstadt in der Altstadt recht klein ist, dürfte wirklich großflächig subversive Propaganda verteilt sein. Anders sieht es übrigens mit Graffitis aus – ich meine damit Schriftzüge. Die gibt es wirklich überall.
Streetart ist aber auch in ihrer kreativeren Form vertreten. Als wir auf dem Weg zum Mahnmal des Widerstands gegen die Nazis waren, sind wir in einer Seitenstraße auf einen Platz gestoßen, wo sich offenbar die pubertierende Jugend im Schatten wahrscheinlich der einzigen Laubbäume in Iraklion trafen. Der Platz wurde durch ein Mauer begrenzt, wo sich einige Künstler*innen verewigt hatten. Leider ist einiges übermalt. Aber es sieht auch so ganz gut aus.
In Sachen Streetart scheint ein*e Künstler*in besonders aktiv zu sein. Das Label „Sting“ taucht mehrfach auf. Auch auf anderen Wänden.
Und nun kommen wir zum Fußball. Leider ohne eigenen Bildern aus dem Stadion. Wir hätten da sein können. Aber Mangels Kontaktmöglichkeit und mangelhafter Sprachkenntnisse wurde nix draus. Strand is‘ aber auch ’ne schöne Sache…
In Iraklio gibt es zwei große Vereine. OFI Kreta (ΟΦΗ) ist der größere und erfolgreichere. Ergotelis ist heute der Kleinere, war aber bis zur Militärdiktatur der erfolgreichere Verein. In den letzten Jahren stieg Ergotelis aber immer wieder auf und ab . Zuletzt konnten sie sich aber in der griechischen Super League festsetzen.
Die Fanszene von OFI scheint nach den zahlreichen Graffitis in der Stadt recht groß und aktiv zu sein, was aber nicht unbedingt positiv sein muß. So haben vor kurzem OFI Ultras das Finanzamt gestürmt und Feuer gelegt. Außerdem wurde bei schweren Auseinandersetzungen ein Fan von Panathinaikos erstochen. Auf diesen Vorfall bezog sich das Banner beim Spiel gegen P.A.O.K. am vergangenen Samstag.
Die Fans töten einander im Angesicht der Clubmanager*innen, anstatt gemeinsam gegen sie zu rebellieren und die ungerechte Welt in der sie leben zu verändern
Wirklich gute Aktion! Das Statement erinnert mich übrigens an das hervorragende, kontroverse Buch Tifare Contro, was ich im Urlaub nun endlich mal geschafft hab vollständig zu lesen.
Also, Iraklio lohnt sich. Und wir kommen bestimmt mal wieder. Besser organisiert und ausgestattet!
Δύναμη Εργοτέλης!
Antifa sempre!
Schlagworte: Alternatives Ergotelis, Kreta, streetart, Εργοτέλης, Ηρακλείου