Gekämpft ohne zu kämpfen

Am Samstag spielte Magico Livorno ganz unten, am Hacken des italienischen Stiefels im apulischen Bari. Im Gegensatz zum genialen Auswärtssieg der magischen Kiezkicker*innen beim Energie Cottbus scheiterten die Livornes* aber an sich selbst und verpennten wichtige Punkte in der Meisterschaft. Besonders unerträglich ist aber, daß die Spieler*innen nun rumheulen, was sie alles nicht gemacht haben. Scheiße mensch, beim Fußball geht’s um Tore schießen und nicht darum, massig Chancen zu fabrizieren.

Bei Amaranta ist richtig zu lesen, daß die livorneser Heulsusen hätten einfach mit mehr Leidenschaft und Überzeugung auftreten müssen. Da reicht es nicht, wenn nur Dionisi sich bemüht. Auch die anderen müssen mitziehen. Der Verein macht es sich da leichter. In seinen Erklärungen wird immer wieder von einer unverdienten Niederlage fabuliert.

Das frühe Tor schon in der sechsten Minute brachte die Livornes* offenbar derartig aus dem Konzept. Vierundachtzig Minuten sind schon arg hoffnugnslos. Der Hammer ist aber die Ausrede, daß die trikots Schuld gewesen sein sollen. Ist es sonst immer der*ie Unparteiische hat das Managment des AS Livorno dem Repertoire der Selbstverleugnung einen neuen Punkt hinzugefügt – die Trikots. Bari soll durch die Wahl auf das Blaue Trikot im Vorteil gewesen sein. Das livorneser Auswärtsgelb war es nicht – schließlich ist das traditionell. Aber blau hatte Bari noch nie an. Und deshalb muß die Farbe Schuld an der unverdienten Niederlage sein. Echt lächerlich!

Aber selbst Franco Marino von Senza Soste schreibt, daß ein Unentschieden gerecht gewesen wäre. Ist vielleicht doch was wares dran? Im Gegensatz zum Verein gefiel ihm aber die erste Hälfte deutlich besser als die zweite. Wie immer bemühte sich Dionisi am meisten und erkämpfte sich und der Mann*schaft die besten Chancen. In der zweiten Hälfte gab es zwar auch ein paar gute Chancen, doch bleib der Kasten der Gastgeber*innen sauber. Der Verein schreibt, daß die Livornes* mit allen Mitteln auf den Ausgleich drängen, aber er fiel nicht. Selbst die Einwechslung des Livorneser Eigengewächses Del’Agnello brachte nix. Der Ausgleich wollte nicht fallen…

Deshalb beschäftigt sich Marino auch weniger mit dem Spiel. Er hadert mit dem nicht anwesenden Publikum. Er erkennt „un deserto di spettatori“ (die Wüste von Zuschauer*innen) als Kennzeichen des modernen Fußballs. Statt das, wie das Innerministerium phantasiert, mehr Menschen ins Stadion kommen, sterben die Kurven. Ganze zehn Livornes* waren mitgefahren. Das magische Dutzend der letzten Saison hat sich demnach weiter verkleinert. Traurig, wirklich traurig!

Sehr viel interessanter ist, was Stefania vom Club Igor Protti schreibt. Übermorgen empfangen die Livornes* nämlich im Picchi alte Bekannte. Die Gäste aus Empoli bringen einen neuen Trainer und einen bei Livorno ausgesonderten Stürmer mit. Mit Pillon kommt ein zu unrecht bei Livorno rausgeschmissener Trainer zurück. Außerdem kommt auch Tavano an seine alte Wirkungsstätte. Ma‘ kucken, was passiert.

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1 Kommentar zu „Gekämpft ohne zu kämpfen“

  1. massi sagt:

    ach du scheiße, die jerseys waren schuld an der niederlage…boia dé!!!
    wie mich das ankotzt, dieses ständige schuld den anderen in die schuhe schieben. ich find daran sieht mensch, dasz die vom vorstand keine livornes* sind. dieser ganze aberglaube-quatsch, und dann am sonntag alle ganz brav in die chiesa, die heiligen anbeten und weiter auf ein wunder warten. zum glueck sind die menschen in livorno da nicht so borniert, was dieses thema angeht, viele jedenfalls.

    so schlecht steht livorno ja jetzt noch nicht da, mit 11 punkten aus sieben spielen. die ein oder andere niederlage ist leider sowieso immer drin. mal schauen wies heut wird, tavano soll ja wieder zu alter form zurückgefunden haben, bei empoli…