Nazis raus aus dem Tivoli Aachen!
Am vergangenen Dienstag wurden die Aachen Ultras (ACU) beim Auswärtsspiel in Saarbrücken von Nazis der Karlsbande Ultras (KBU) angegriffen. In vermeintlicher Ultrà-oldschool Manier gingen sie mit Gürteln, Fahnenstangen und Flaschen auf die abreisenden antifaschistischen und antirassistischen Fans los. Wie die Aachener Zeitung schreibt, soll es eine regelrechte „Hetzjagd“ auf Mitglieder*innen der ACU gegeben haben. Außerdem haben wohl zehn Nazis auf einen am Boden liegenden Menschen eingetreten. Aber selbstverständlich war eigentlich alles ganz anders. Eigentlich sind nämlich die Nazis und Hools der KBU die Opfer.
Das schreibt zumindest die Karlsbande in einer Erklärung vom Freitag. So sollen Stadionverbotler*innen der KBU nämlich umgekehrt von einer „Randgruppe von ca. 40 Personen“ angegriffen worden sein und „entsprechende Gegenreaktionen“ heraufbeschworen haben. Jaaa klar! Die Hools haben selbstverständlich 90 Minuten draußen vor der Gästekurve ganz harmlos gewartet. Und die bösartigen Antifas von den ACU haben die Hippies der KBU ganz bestimmt provoziert, so daß sie sich in Ermangelung Saarbrückener Punchingballs sportlich irrelant total friedlich verteidigen mußten…
Hintergrund dieser widerlichen Verharmlosung und bewiesenen Unfähigkeit sich mit den (Nazi-) Schlägertypen in den eigenen Reihen auseinander zu setzen, könnte die unmißverständliche Erklärung des Vereins Alemannia Aachen ebenfalls vom Freitag sein. Der Verein kündigt darin angesichts der „Fanausschreitungen“ am Dienstag an neben bundesweiten Stadionverboten und entzogenen Gruppenprivilegien auch komplette Gruppenverbote in Erwägung zu ziehen. Außerdem betont der Verein endlich, daß für Gewalt und Rechtsextremismus „auf und rund um den Tivoli kein Platz“ ist.
Diese Ansage kann sich nur an die rechtsoffene und mit der NPD kuschelnde Karlsbande richten. Und die reagiert, wie wir schon von den ganz harmlosen Berliner Dynamos gelernt haben, mit einer erstaunlichen Selbstinszenierung als die eigentlichen Opfer einer gewaltbereiten „Randgruppe“. Wenn die Nazigewalt am Aachener Tivoli und bei Auswärtsfahrten der Alemannia nicht so krass wär‘, könnte mensch sich über so viel beinah schon dialektische Kreativität eigentlich köstlich amüsieren. Aber an der Karlsbande ist nix lustig!
Wir erklären uns deshalb solidarisch mit den Aachen Ultras!
Nazis raus aus den Kurven! Überall!
Schlagworte: ACU, Solidarität