Livorno im Feierlaune

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Mit dem Frühling findet Livorno nach ein paar Momenten der Schwäche zurück zu den Stärken, die es von Beginn der Saison 2012/13 ganz weit oben in der Tabelle gebracht haben. So wird der Traum vom Aufstieg in die Serie A immer greifbarer. Nach dem furiosen Sieg gegen Ascoli am Sonnabend sind momentan sogar die Playoffs kein Thema. Aber auch sonst haben die Livornes* dieser Tage einige emotionale Höhepunkte zu erleben.

So ging es bei dem Heimspiel gegen Ascoli am Samstagnachmittag nicht nur darum, zu gewinnen und die Aufstiegsambitionen zu überwinden. Nach 50 Sekunden war der Sieg schon halb eingefahren – Paulinho machte den ersten Treffer für Amaranto. Die Curva Nord feierte nun noch mehr. Es gab ja bereits das zehnjährige Jubiläum der Freundschaft mit AEK Athen zu bejubeln.

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Bilder von den Livorno AEK Brothers sind bei The Glasgow Celtic and AS Livorno fans united against Fascism zu sehen. Die Freude über den Besuch aus Griechenland war am Ende auch wichtiger als der sehr überzeugende Auftritt des Teams von Trainer Nicola, indem zur Überraschung Luca Mazzoni für den zuletzt ausgezeichnet haltenden Vincenzo Fiorillo im Tor sowie der Verteidiger Saulo Decarli in der Startelf standen.

Ein Verteidiger war es dann auch, nämlich Ramos Borges Emerson, der in der 21. Minute zum verdienten 2:0 erhöhte. Auch danach ließ Amaranto nicht nach. Der dritte Treffer fiel allerdings erst in der 90. Minute durch den kurz zuvor eingewechselten Mirko Bigazzi (Die Highlights aus dem Spiel hier). Das im Tabellenkeller verharrende Ascoli hatte keine Chance. Für Livorno war das Team aus den Marken aber genau der richtige Gegner, um das in den letzten Wochen angekratzte Selbstvertrauen wieder aufzupolieren.

Amaranto hat im März zwar keines von sechs Spielen verloren, aber auch nur zwei davon gewonnen. Besonders das Remis bei Hellasmerda schmerzte. Aber auch in den anderen Partien hätte Livorno einfach mehr Punkte mitnehmen können. Dass die squadra die nötige Qualität hat, wurde in den letzten erfolgreichen acht Monaten schon mehrfach deutlich.

Nun stehen noch sieben Spiele aus und der Aufstieg ist greifbar nah. Livorno ist mit Hellasmerda in der Tabelle gleichgezogen und liegt nur wegen der Niederlage im direkten Vergleich in der Hinrunde hinter dem Club aus Verona auf Platz drei. Angst vor den Playoffs besteht gerade aber nicht, da Livorno 10 Punkte vor dem derzeit Viertplatzierten Empoli liegt. Nach den Regolarien muss ab einem 10 Punkte-Vorsprung kein zusätzliches Spiel erfolgen.

Aber noch einmal zurück zum Spektakel am Sonnabend in der Curva Nord. Erstmals seit Langem gab es wieder eine Choreographie – mit ganz viel Konfetti!

Wie viele Leute da waren, ließ sich leider nicht in Erfahrung bringen. Auf Fotos von Alé Livorno sieht die Kurve aber gut gefüllt aus. Neben jeder Menge AEK-Fahnen, sonstigen Transpis, freier Oberkörper und Sonnenbrillen waren auch immer wieder Rauchschwaden zu sehen. Videos und Augenzeugenberichte (bei Senza Soste wurde der Sieg den griechsichen Genoss*innen gewidmet, auch ein Artikel des französischen Fußballportals „La Grinta“ über den Besuch in der Curva Nord hob die Stimmung hervor) waren diesmal auch zahlreicher. Sogar die Livorno-Spieler*innen machten mit und zeigen sich vor der Kurve mit Original21-Shirts.

Die Stimmung wurde auch nicht von dem schlechten Aprilscherz getrübt, den sich ein griechisches Medium erlaubte. Da wurde doch tatsächlich berichtet, Giogors Katidis würde im Sommer von AEK nach Livorno kommen. Katidis erhielt jüngst fünf Spiele Sperre für Ligapartien und wurde lebenslang aus dem hellenischen Nationalteam ausgeschlossen, nachdem er einen Hitlergruß als Torjubel vor der Fankurve von AEK zeigte.

Aufmerksamkeit erzeugten aber auch die Transparente für den bei einem Einsatz gestorbenen livorneser Feuerwehrmensch Davide Carlesi. Dazu waren Sprechchöre wie „Es reicht mit dem Sterben bei der Arbeit“ zu hören. Die Feuerwehrmenschen, die in italienischen Stadien immer anwesend sind, applaudierten bei diesen Einlagen. Darüber berichtete sogar der scheiß Tirreno.

Auch in der nächsten Woche wird es wieder sehr emotional im Picchi zugehen. Am Sonntag, den 14. April, ein Jahr nach dem tragischen Tod von Piermario Morosini wird die Gegengerade nach dem Mittelfeldspieler benannt werden. „Moro“, der die Nummer 25 trug, starb bei der Partie Pescara-Livorno an einem Herzfehler.

Piermario – sempre nei nostri cuori!!!

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2 Kommentare zu „Livorno im Feierlaune“

  1. polek sagt:

    Moin,

    kannst Du uns was zur Palästina Flagge sagen, die mensch im Livorno Block sieht?

    Danke im Voraus.

  2. Brigata Amaranto Venticinque Aprile sagt:

    es gibt in livorno eine starke palästinasolidarische fraktion. eine palästina flagge ist zwar bei den im artikel gezeigten bildern nicht zu sehen, aber ein wunder wäre es nicht, wenn sie im block hängt.

    hintergrund ist, daß selbst in zivilgesellschaftlichen und bürgerlichen kreisen palästinasolidarität ganz groß geschrieben wird. das reicht von plumpen antiisraelischen ressentiments (mit tendenz zum antisemitismus) bis zur solidarisierung mit allen menschen im nahen osten, die kriegstreiberischen regierungen ausgeliefert sind. die situation von palästinenser*innen und araber*innen ist heirbei besonders wichtig. die situation von israelis wird oft negiert. in livorno ist dies nicht anders…

    wir halten es nicht für notwendig die israelische noch die palästinensische zu präsentieren. konsequente arbeit gegen jede diskriminierung läßt sich nur jenseits nationalstaatlicher kategorien erreichen. der kampf gegen xenophobe, antisemitische, sexistische und homophobe ressentiments kennt keine grenzen!