Ihr steigt ab – Wir bleiben erstklassig!
Das Spiel am 9. Mai gegen die Nazis aus Rom war über weite Strecken einfach unerträglich. Dies war leider auch zu erwarten. Schließlich hat sich die Squadra Amaranto in den letzten Spielen selten mit Ruhm bekleckert. Vielmehr zeigte sie, daß Fußball völlig emotionslos und langweilig sein kann. Deshalb war bis kurz vor dem Spiel nicht klar, ob die Ultràs reingehen würden. Aber sie kamen, überwanden ihre Differenzen und zogen kämpferisch und lautstark mit einigen internationalen Livornesi in die curva ein. Aus diesem Grund beginne ich den Fotobericht mit einem alten Graffiti, das an die glorreichen Zeiten in den 80iger und 90iger jahren erinnert.
Das nächste große Ereignis war der Abschied von Cristiano Lucarelli, der Livorno wieder verlassen wird und nach Parma zurückkehrt. Er schoß dasTor für Amaranto und kam nach seiner verletzungsbedingten Auswechslung in die Kurve. Er wollte die capitano-Binde der curva zurück geben, die ihm aberüberlassen wurde. Mit ihm scheint sich die curva also versöhnt zu haben. Mit den anderen Livornesi auf dem rasen aber keineswegs.
Lucarelli ging zu Beginn der zweiten Halbzeit. Die Kurve kümmerte längst nicht mehr, was auf dem Rasen des Picchipassierte. Der support war völlig zusammengebrochen. Der Abschied vom capitano war wichtiger. Zu Beginn des Spiels war da, wie gesagt, anders. Die Kurve war aufgrund der zahlreich angereisten Livorno-Fans aus Schottland, Irland, Skandinavien, Frankreich, dem Baskenland, Deutschland, Tschechien, Polen und Östereich euphorisiert und wollten sich selbst feiern. Der Fanclub Igor Protti und seine Riesenfahne war sichbar auch da!
Die Livornesi International hatten vor dem Spiel nicht nur eine eigene Erklärung herausgegeben, in der sie zum Besuch des Spiels aufgerufen hatten, sondern kamen auch mit einem eigenen Banner und einer Zaunfahne.
Die Nazis aus Rom meinten, sie könnten mit einem "Belli Ciao" (Tschüß, ihr Hübschen) die Livornesi provozieren, was allerdings recht entspannt aufgenommen wurde. Das Picchi beantworten den Abschiedgruß der Lazialimit einem lauten und kompletten Bella Ciao.