„Fußball interessiert hier wohl keine Sau, wa!“

Der gestrige Samstag war ein schöner Tag! Er begann zwar mit einigen Mißverständnissen und technischen Problemen, endete aber sehr erfolgreich, glücklich und entspannt. Babelsberg feierte mit seinen Fans den letzten Spieltag und in Livorno gelang Amaranto erneut vor einer nahezu leeren Curva Nord mit dem Sieg gegen Piacenza ein weiterer Schritt in Richtung Play-Offs. Das Spiel in Padova am nächsten Samstag wird deshalb erneut ein Hammer werden. Schließlich stehen beide Vereine in Lauerstellung auf die letzten Play-Off Plätze. Der Spielbericht kommt später. Den Tag in Babelsberg sortieren wir aber mal sorgfältig und erzählen eins nach dem anderen.

Wir wollten gestern mal ganz pünktlich da sein und sind „schon“ um 13 Uhr am Fanladen gewesen. Der war erstaunlicherweise relativ schlecht besucht. Dafür standen vor’m Stadion ’ne Menge Leute und warteten. Deshalb sind wir auch erstmal dorthin, haben uns ’nen Ticket gekauft und sind zurück zum Fanladen. Dort angekommen, war’s völlig leer. Der Ultrà-Stuff Stand wurde zusammengebaut und allet dicht gemacht. Ein kurzer Blick auf das Ticket erklärte die Situation recht schnell – das Spiel begann schon um 13:30 Uhr und nicht, wie wir felsenfest überzeugt waren, um 14 Uhr. Naja… Also zackig zurück zum Stadion, rein, den Weg zur Nordkurve gesucht und gefunden, aber leider wurde der für den Einmarsch der Mann*schaften gesperrt. Mist!

Das Ende vom Lied war also, daß die Anfangschoreos verpaßt wurden. Den Einlauf der Mann*schaften gab’s zwar recht nahe zu sehen, beide Kurven waren laut, aber wir waren nicht dabei. Dafür waren wir gestern erstmals im Ostblock – sehr hübsch muß ich sagen. Die Jungs und Mädels machten ordentlich Stimmung und waren motiviert. Leider ist davon, aus unerfindlichen Gründen, in der Nordkurve wenig zu hören. Schade!

Die Wechselgesänge, die von der Nordkurve initiiert wurden und sämtliche Sektoren inklusive dem Pufferblock mit Team Black und Zivil einbezogen, waren richtig gut zu hören. Wobei die zuletzt genannten sich auffallend zurückhielten und wenig zur Partystimmung im Karl-Liebknecht-Stadion beitrugen. Daß aber auch diese Blöcke in den Genuß von Babelsberger*innen-Feierei kamen, dafür sorgte ’ne Polonaise in der zweiten Halbzeit. Die etwa ein Dutzend wackeren Blauweißen-Karnevalist*innen zogen aus dem C-Block rüber zu den Gästen, mehrmals im Kreis herum, in den Pufferblock zu den Zivis, feierten schön im Mob mit ihnen und kehrten unversehrt und sichtlich erfreut wieder in die Nordkurve ein. Sehr hübsches Ding!

Und weil auf den Rängen so schön gefeiert wurde, es im Grunde sowieso scheißegal war, wie das Spiel ausgeht und wie sich die Mann*schaften präsentieren würden, interessierte viele auch wirklich nicht, was da auf dem Rasen passierte. Das änderte auch die Rote Karte für einen Sandhausener und der aberkannte 11er nich‘. Der Ostblock und die Norkurve feierten einfach nur und sangen. Die letzten Minuten der Saison waren deshalb eine gefühlte gesamte Halbzeit lange Gesangseinlage, garniert mit Danksagungen des FI’99 Vorsängers (den wir langsam anfangen wirklich zu mögen 😉 ) für die Hammersaison, die Unterstützung, die Spenden für das 20-jährige Jubiläum der Nordkurve in der nächsten Saison usw. Die letzten Minuten waren wirklich schön! Ein Dank auch von uns!

Daß diese Euphorie noch getoppt werden würde, hätten wir nich‘ gedacht. Die Mann*schaft und ihr Trainer Dietmar Demuth ließen sich aber offensichtlich von der erfolgreichen Saison und der Partystimmung anstecken und kletterten auf den Zaun. Matthias „Rudi“ Rudolph, das Brandenburger Provinzpflänzchen aus dem fläming’schen Niemegk,  der eine konstante und sichere Saison auf der linken Seite der Abwehrkette spielte, machte den Vorsänger. Auch der beliebte Marian Unger bedankte sich gebührend für die ihm entgegengebrachte Symphatie durch „Wir haben Unger, Unger, Unger…“.

Der Tag klang dann bei ein paar Bierchen und netten Gesprächen hinter dem Ostblock aus. Die Nachricht, daß Livorno zu Hause gegen Piacenza wieder drei Punkte geholt hatte, vervollständigte den Samstag. Aber um auch das zu feiern, waren wir einfach zu fertig. Der Bericht zu diesem Spiel wird deshalb auch noch etwas dauern. Und wer sich wundert, warum es diesmal keine Fotos zum Spiel der Babelsberger*innen gibt, dem sei versichert, daß wir gerne welche geliefert hätten – von den Anfangschoreos, der Aktion mit der riesen Blockfahne und der Feierei in der Nordkurve – nur war der Akku der Kamera leider leer. Vollkommen leer…

Also, danke nochmal Ostblock, danke Nordkurve und danke auch an den SVB für diese schöne Saison. Danke für die Hammerstimmung gestern und auf Wiederseh’n in Babelsberg in der nächsten Saison der Dritten Liga oder nächsten Sonntag beim Landespokalfinale! Oder beim Ultrash im freiLand am kommenden Wochenende!

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