Wenn ein Schütze einen Schützen liebt

Nicht nur die Schützen in Tirol halten sich für etwas besseres. Auch die in Deutschland mögen es gar nicht, wenn ihre vermeintlich so heilige Tradition und ihre patriachal heteronormativen Riten durch metrosexuelle Wirklichkeiten gestört werden. Die örtlichen Schützen mögen noch so tolerant und offen sein. Ihre Schützenbosse allerdings können es gar nicht leiden, wenn die Schützenkönige statt mit ihrem Mad’l mit einem Bub’n zum Tanz kommen. So geschehen im nordrhein-westfälischen Kinderhaus bei Münster.

Der glückliche Schützenkönig der katholischen St. Wilhelmini-Schützenbruderschaft Dirk Winter freute sich zu früh. Er wollte seinen Olli zum Marsch der gekrönten Schützenhäupter mitnehmen. Doch der Kölner Weihbischof Heiner Koch machte Stress und pochte auf vermeintlich christliche Werte und die Hochheilgie Familie, wonach homosexuelle Partnerschaften offenbar unwürdig für eine*n Schütz*in sind. Oder gibt es doch nur Schützen!?

Und so knickt der Ortsverband ein. Der Schützenkönig selbst findet das Brimborium „affig“. Trotz Solidarität und Unterstützung verzichtet der Schützenkönig und die Bruderschaft auf ihre „männliche“ Königin. Eine öffentlich wahrgenommene Gay-Schützen-Parade soll es nicht geben. Obwohl sich die Vereine und der Klerus, wie der Stern berichtet, vor Jahren nicht an einem lesbischen Schütz*innen-Pärchen störte, soll es bei homosexuellen Königen und König*innen anders sein.

Aber die Brüder wollen lediglich Glauben, Sitte und Heimat schützen – da passen „solche“ Brüder einfach nicht. Auch wenn sie die besten sind und ganz bestimmt heimatreu und ähnlich „unfruchtbar“ wie die Priester. Das stört nur die LSVD, sonst keine*n. Denkste! Diese homophobe, scheinheilige Dreckskacke kotzt mich an!

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