3:0 zu Hause! Es geht also doch!

Am vergangenen Samstag hatten die Livornes* nicht nur Juve Stabia zu Gast, sondern auch einen alten Bekannten. Mit dem Aufsteiger aus der Provinz Neapel kam Tomas Danilevicius, der Stürmer, der lange Jahre für Amaranto gespielt hatte, bis er letzte Saison von Spinelli aussortiert wurde. Er wurde im Stadion mit Applaus begrüßt. Glücklicherweise war er nicht so gut, wie er in Livorno lange war. Was mich erstaunt, ist, daß trotz tollen Wetters und einem Special Guest nur 5.000 ins Picchi kamen. Die Kurve war nicht besonders gefüllt. Aber im Vergleich zur Gegengrade sah es dort besser aus. In der letzten Saison lief es umgekehrt. Aus dem Süden kamen übrigens so circa 20-30 Tifos*, darunter vielleicht ’ne handvoll Swarm Stabia Toscana „Ultras“. Aber gut, kommen wir zum Spiel.

Wie Franco Marino für Senza Soste zusammenfaßt, hat Amaranto drei wichtige Punkte erkämpft. Allerdings betont er, daß die beiden Halbzeiten unterschiedlicher nicht hätten sein können. Die erste Hälfte dümpelte langweilig dahin. Ernsthafte Chancen gab es nicht. Die zweiten 45-Minuten waren sehr viel besser und bescherten den Livornes* zahlreiche Chancen und drei ansehnliche Tore. Amaranto kann also doch zu Hause gewinnen.

Wie im Video zum Spiel auf der offiziellen Seite zu sehen ist, brauchte es aber einige Chancen und Glück bis endlich ein Tor der Livornes* bejubelt werden durfte. Die zaghaften Schußversuche aus der ersten Hälfte auf beiden Seiten können getrost als harmlose Trainingsschüßchen abgehackt werden. Die Versuche in der zweiten Halbzeit sahen lange nicht viel anders aus. Selbst der erste Schritt zum Dreier durch Dionisi nach ’ner Viertel Stunde brauchte nicht die erhoffte Ruhe und die notwendige Konzentration ins Spiel der Livornes*. Die Gäste aus Castellamare di Stabia kamen sogar nur fünf Minuten später zu einer hochkarätigen Chance. Nach einer Ecke köpfte Danilevicius auf’s Tor und traf den sicher stehenden Bardi.

Danach dauerte es aber noch einige Minuten bis zum erlösenden zweiten Tor. Luci versuchte es mehrfach mit Distanzschüßen. Andere taten es ihm gleich. Ein anderes mal störte der Pfosten. Ansonsten standen immer irgendwelche Gelbblauen im Weg rum und ließen sich anschießen. Erst in der 38. Minute konnte der Abwehrspieler Salviato einen Paß von Luci nutzen und von halblinks im Kasten der Gäste versenken. Und schon in der Nachspielzeit erhöhte Amaranto noch einmal. Nach genialem Paß von Bigazzi verwandelt Simone Barone zum 3:0 Endstand. Wirklich ein Wahnsinnstor!

Also, endlich der Heimsieg! Es hat zwar lange gedauert und es sah lange aus, als würden die Livornes* auch diese drei Punkte verschenken, aber es hat doch geklappt. Doch wieder, wie auch Marino betont, waren die Schwächen von Amaranto zu sehen. Es fehlt an Zug zum Tor. Die Konzentration und der Abschlußwille ist zu gering. Livorno dominiert zwar, wie aber auch schon in den vergangenen Spielzeiten, im Mittelfeld, kann aber die Überlegenheit nur marginal nutzen. Es ist nicht verwunderlich, daß die Chancen der ersten Hälfte aus Standards kamen oder von Mittelfeldspieler oft durch Einzelaktionen forciert wurden. Besonders symptomatisch ist das zweite Tor – ein Abwehrspieler macht den Ball rein und nicht die Stürmer. Aber die zweite Hälfte war schon sehr viel besser, als die Verweigerung in der ersten Hälfte.

Nach diesem Spiel steht Amaranto erstmal ganz gut da. Zehn Punkte bedeuten Platz vier in der Meisterschaft und damit ein Ticket für die Play-Offs. Nach den schwächeren Gegner*innen kommen nun aber die ernsthafteren. Am Freitag geht’s nach Vicenza. Auch da müssen drei Punkte her. Bisher läuft es gut. Aber die Sicherheit und das Selbstbewußtsein muß noch ’nen Zacken zu legen. Erfreulich ist, daß Spinelli dem aktuellen Trainer Novellino zu Vertrauen scheint. Er macht aus dem Potenzial der Mann*schaft das Beste. Sein Schweigen ist Gold wert! Mir graut’s schon davor, wenn er wieder die Klappe aufmacht.

Völlig unverständlich ist aber, warum nur so wenig Livornes* in der Kurve waren. Es gab zwar ’nen netten supportwilligen Block, wie hier, hier und hier zu seh’n ist, aber es saßen auch viel zu viele nur rum. So geht das aber nich‘. Der Fußball ist zur Zeit zwar nich‘ gerade schön, aber erfolgreich. Das Wetter war schick – vielleicht waren das die letzten wärmenden Strahlen vor dem langen nasskalten Dreckswetter. Und die Gegengrade… Also, was da los ist werden wir nochmal eruieren müssen. Bis dahin…

Forza Livornes*
Amaranto alè

Bilder vom Spiel gibt’s bei Alè Livorno

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