Kurvenkratzer trifft Diario
Das Hopping Zine Kurvenkratzer hat die Nummer vier unseres Diario di Dario gelesen und gelobt. Schön, daß es euch gefallen hat, und danke für das Lob! wir freuen uns immer, wenn unser Heft breit gelesen wird. Noch schöner ist es aber, wenn es dann auch noch Gefallen findet. Danke! Etwas ist dann aber doch ärgerlich. Denn wieder mal wird unsere Sprachsensibilität oder besser unsere aktive Sprach*Ent*Marginalisierung moniert. Aber hier erstmal die Rezension.
Ein gut interessantes Heft, das sich vor allem mit der (linken) Ultrabewegung in Italien beschäftigt. Spannend zu lesen, auch für mich als jemanden, der nahezu keinen Plan vom Land hat. Im Fokus stehen besonders Livorno und der SV Babelsberg, was eine interessante Mischung ergibt. Was mich stört, ist lediglich das übertriebene Gendern. So Worte wie Menschschaft (bei einem reinen Männerteam) und KlassikerInnen sind einfach nur unsinnig. Zudem bietet die deutsche Sprache so wunderbare Möglichkeiten, genderneutral zu sprechen, ohne ständig mit Unterstrichen oder ähnlichem zu arbeiten. ich empfehle da vor allem das Passiv. So oder so ein Stück Literatur, das ich weiterempfehlen kann.
Den Hinweis auf die vermeintlichen Männer* in den Teams, die wir supporten, haben wir an mehreren Stellen bereits zur Genüge als heteronormativ genderungerechten Mythos verworfen. Aber nochmal: Wir supporten keine „Männer“. Wir wissen nicht mal, ob die Aktiven überhaupt „Männer“ sind. Wir haben weder ihre Geschlechtsteile betrachtet noch haben wir uns mit den einzelnen Mitgliedern des Teams über ihre Selbstwahrnehmungen in Bezug auf ihr Geschlecht unterhalten. Darüberhinaus verweigern wir uns bewußt und absolut nicht passiv irgendeiner sonstwie gearteten Kategorisierung anhand von Geschlechtsteilen, Haarpracht oder sonstigen vermeintlichen den Gender bestimmenden Attribute.
Und nochmal zum sprachlichen Passiv, oder besser zur sprachlichen Marginalisierung von nicht in die sonst übliche binäre Geschlechtertrennung passenden Menschen: Wir sind nicht passiv sondern in Bezug auf Emanzipation sehr aktiv. Und wir sind gerne bereit die gendersensible Sichtbarmachung zu unterlassen. Allerdings erst, wenn es keine Rolle spielt, ob ein*e Spieler*in schwul, lesbisch, bi, trans* oder sonstwie sexuell aktiv oder auch nicht ist. Wenn es nicht mehr interessiert, welchen Gender eine Person hat, wenn alle gleich behandelt werden, wenn keine*r sich mehr über unser gendern aufregt, sondern nur noch den schwer lesbaren sowie den lesefluß störenden Dialekt kritisiert, dann hören wir auf zu gendern – versprochen!
Schlagworte: Diario di Dario, Rezension, smash homophobia