Endlich zu Hause den Bann gebrochen
4:0 lautete der Endstand beim Spiel gegen Albinoleffe in der Hinrunde der aktuellen Saison. Und an den damaligen Erfolg scheint sich Amaranto heute nachmittag erinnert zu haben. Denn gegen den Tabellenvorletzten aus Bergamo gelang den Livornes* nicht nur der höchste Sieg in der Rückrunde, sondern endlich auch wieder ein Erfolg im heimischen Picchi. Mit 4:1 fegte Madonnas Elf die Blauweißen vom Platz!
Damit war nicht unbedingt zu rechnen. Die Ausgangssituation war nämlich eine ganz andere als im Oktober. Damals lag Livorno auf Tabellenplatz sechs, der zu den Playoffs um den Aufstieg in die Serie A berechtigt. Daran ist im Moment nicht zu denken. Nach einem katastrophalen Winter geht es jetzt einzig darum, den Abstieg zu verhindern. Das scheint nun auch die Mann*schaft kapiert zu haben. Der März, so kündigte Luca Belingheri erst kürzlich an, werde die Entscheidung über Abstieg oder Rettung bringen.
Amaranto will wohl letzteres schnellstmöglich erreichen, zumindest zeigte die Mann*schaft diese Einstellung bei dem heutigen Spiel, einem Schlüsselspiel, wie von Kommentator_innen zu hören war. So ging die Startelf beherzt und engagiert ins Spiel. Nach einem wunderschönen Pass von Luca Siligardi von der Mittellinie zu Paulinho schoß der nach nur 15 Sekunden das erste Tor! Und lief zur Freude der Curva Nord, auf die Amaranto in der ersten Hälfte spielte, zu den Fans, um zu jubeln. Auch aus der Ferne war die Freude groß, aber auch die Angst. Schafft es die squadra dieses Mal, die Führung zu halten bzw. auszubauen? Schon nach 15 weiteren Minuten gab es die erlösende Antwort: Paulinho erhöhte mit seinem zehnten Saisontor zum 2:0!!!
Von Albinoleffe war bis dahin nix zu sehen. Amaranto attackierte früh und eroberte immer wieder den Ball. Die Blauweißen schienen ziemlich überrumpelt. Einzig in der 26. Minute wurden sie gefährlich. Doch Francecso Bardi hielt den Kopfball von Omar (welche schöner Name!) Torri nach einer der seltenen Ecken. Im ganzen Spiel gab es lediglich drei, die beide Mann*schaften sich an diesem Nachmittag erspielten. Bardis Parade war schon wichtig, noch bedeutender war aber das 3:0, das Siligardi noch vor der Pause nach einem frechen, aber auch unbehinderten Durchmarsch aus dem Mittelfeld machte. Auch er lief anschließend zur Curva.
Die war gar nicht mal so leer. Insgesamt kamen 4000 Tifos* ins Picchi. Sie brachten auch wieder nette Banner für und gegen Spinelli mit. Während die einen meinen, Spinelli mache sich immer mehr zum Narren (Spinelli sempre piú Buffone), dankten andere in völliger geistiger Umnachtung ihrem Aldo für seine inzwischen 13 Jahre währende „Tätigkeit“ bei Livorno (13 anni di vero calcio Grazie Aldo). Wie es mit dem AS Livorno weitergeht, wenn der Präsident planmäßig Ende Juni endlich abhaut, ist immer noch nicht klar.
Mit der 3:0 Führung war die Partie im Prinzip schon gelaufen. Doch Amaranto zeigte auch in Halbzeit Zwei Lust auf’s Fußballspielen. Federico Dionisi durfte auch noch zu seinem zehnten Treffer in dieser Spielzeit kommen. Dabei hatte er richtig Spaß: Erst hatte er den Torwart verladen, schlug dann noch einen Haken um den herbeigeeilten Abwehrspieler und schoß den Ball zum vierten Mal an diesem erfolgreichen Nachmittag ins Tor.
Einziger Wermutstropfen: Der eingewechselte Andrea Belotti konnte in der 83. Minute noch zum Ehrentreffer für Albinoleffe einköpfen. Bei dem Tor konnte Bardi, der wieder mal bravourös gehalten hat, nichts machen. Ein wenig schade war auch, dass Belingheri weitere Chancen liegen ließ. Er war es, der Livorno beim Spiel in Albinoleffe die ersten beiden Treffer erzielte.
Livorno hat sich nun mit 34 Punkten einigermaßen von der Abstiegszone abgesetzt und liegt auf Platz 14 (von 22). Nächsten Samstag geht’s nach Reggio Calabria. Das wird ein schweres Auswärtsspiel, aber wenn Livorno so auftritt wie heute, können sie auch die Calabres* schlagen!
Fotos gibts bisher leider nur bei der journalistischen Drecksschleuder Il Tirreno
Schlagworte: Amaranto, AS Livorno, Curva Nord Livorno, Picchi, Scheiß Spinelli, Serie B 2011/12