Hellas merda! Livorno antifascista!

Hellas Verona machte seinem Ruf mal wieder alle Ehre, als dieser Drecksverein am Samstag bei Livorno im Picchi gastierte. Zum Römischen Gruß gereckte rechte Arme und verunglimpfende Chöre gegen Piermario Morosini sorgten für ein Bild der Schande auf den Rängen. Die gelb-blauen Spieler*innen wurden tatkräftig vom Schiedsrichter unterstützt, der mehrere Livorno-Tore nicht anerkannte, so daß das häßliche Verona doch tatsächlich 0:2 gewann.

Am Ausgang des Spiels ist der Schiedsrichter – wie so oft – nicht allein Schuld. Amaranto spielte viel zu zögerlich, nach Meinung von Alè Livorno regelrecht verängstigt. Schon in der dritten Minute kam Verona zum ersten Tor durch den gelb-blauen Stürmer Cacia. Der Treffer wurde aber wegen Abseits nicht gegeben. Glück für Livorno. Die Mensch*schaft von Nicola wachte aber dennoch nicht auf. Vielmehr hatte Verona weitere Chancen zur Führung, ehe Livorno zum Ende der ersten Hälfte zeigte, was es kann. Doch auch der Treffer von Belingheri wurde nicht gezählt.

Die zweite Halbzeit begann wie die erste. Verona machte Dampf und unterstrich seine Aufstiegsambitionen in dieser Serie-B-Saison. Gleich drei Chancen ließ Hellasmerda aber entweder liegen oder kam nicht am erneut gut spielenden Torhüter Fiorillo (für den verletzten Mazzoni) vorbei. In der 70. Miunte konnte aber auch er nicht mehr dagegen halten. Cacia netzte ein. Erst nach diesem Gegentreffer bäumte sich Livorno auf, ging richtig in die Zweikämpfe und suchte den Ausgleich. Zu allem Überfluss wurde dann ein Foul an Paulinho im Strafraum nicht geahndet. Der Elfmeter hätte wohl den Ausgleich gebracht und wäre die Chance gewesen, das Spiel noch zu drehen. Aber das ist leider nur Spekulation. Amaranto ackerte weiter. Und kam durch Paulinho zum verdienten Ausgleichstreffer. Doch auch dieses Tor gab Schiedsrichter Nasca nicht. Und so war es Hellas, das kurz vor Ende noch den zweiten Treffer zum 0:2-Endstand erzielte.

Das Ergebnis spiegelt nicht die Kräfteverhältnisse wieder. Hellasmerda ist nun zwar in der Tabelle an Livorno (Platz 3) vorbeigezogen. Doch die Amaranto-Spieler*innen zeigten wieder mal ihr Potenzial. So hatte Rechtsverteidiger Ceccherini, der mit seinen erst 20 Jahren als Nachwuchstalent gilt, einen tollen Auftritt. Auch Torhüter Fiorillo paßte gut auf, konnte die zwei Gegentore aber nicht verhindern. Der Rest der squadra zeigte leider über lange Strecken nicht den nötigen Willen, um wie vor einer Woche einen Rückstand aufzuholen. Am Montag noch glänzte Livorno bei Reggina mit einem 1:3. Mit Hammertoren. Nun gut, Gelegenheit einnen Heimsieg einzufahren gibt es schon wieder am Freitagabend gegen Cesena.

Nachhaltiger als die zweite Heimniederlage in Folge wirkt der Auftritt des Hellasmerda-Anhangs. Der rechtsoffene, reißerische „Il Tirreno“ übertrieb zwar in seiner Darstellung der gefährlichen Verona-Tifos* vor dem Spiel. Die Norditaliener*innen wurden von einem Großaufgebot an Polizist*innen in die Stadt begleitet. Zu Gepöbel und Rangeleien kam es am Rande. Der eigentliche Eklat aber spielte sich im Stadion ab. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit stimmte ein Dutzend Verones* einen Chor gegen Piermario Morosini an, der am 14. April beim Spiel gegen Pescara einen Herzanfall erlitt und wenig später starb. Die anderen Hellas-Anhänger*innen wiederholten die Schmährufe. Begleitet wurde die Aktion vom Zeigen des Römischen Grußes. Einfach widerlich! Die Livornes* reagierten insbesondere wegen der Beleidigung des großartigen, liebwenswerten Piermario mit Bestürzung. Der Amaranto-Kapitän Andrea Luci sagte kurz nach Abpfiff: „Dafür verdient Verona den Ausschluss. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.“ Auch Spinelli mußte sich daraufhin mal wieder zu Wort melden. „Das ist eine Schande. Piermario ist immer in unseren Herzen“, so der Noch-Immer-Präsident. Da hat Spinelli wohl wenigstens einmal im letzten halben Jahr den Livornes* zugehört.

Inzwischen berichten alle möglichen Medien über den Vorfall – auch in Deutschland, etwa bei ran.de. Danach hat sich der Präsident von Hellasmerda entschuldigt. Die Leute, die sich an dem Schmächor beteiligten, seien keine „Fans“. Die übliche Rethorik, um sich rauszureden. Die Polizei verkündete indes, daß die Typen, die den Chor angestimmt haben, per Videomaterial identifiziert worden seien. Mal sehen, ob und wenn ja, welche Strafen es geben wird – und auf welcher Grundlage.

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