Archiv für die Kategorie „Un altra storia“

Wat’n Theater XVIII – Empört euch!

Donnerstag, 26. November 2015

Es gibt so einen Reflex, den ich in den letzten Tagen und Wochen mehrfach verspürt und nachgegeben habe. Er nennt sich Empörung. Ich bin wirklich nicht stolz auf dieses Empörtseins. Denn es führt meistens zum wilden und rumpelstilzchenhaften Rumpöbeln. Vielleicht hat mich der* oder die* andere schonmal so erlebt. Nich schön, wirklich.. Und im Nachhinein ärgere ich mich nicht selten. Aber ich kann es einfach nicht ertragen, wenn irgendwelche Bekloppten aus ihrem Paralleluniversum Müll von sich geben sowie noch größere Hohlbirnen durch Applaus und Zuspruch sie zu noch mehr geistigen Dünnschiss animieren. (mehr …)

Keine*r ist vergessen!

Montag, 23. November 2015

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Im November 2005, vor zehn Jahren, begann eine Mordserie, bei der im Laufe mehrerer Jahre in Russland über ein Dutzend Antifaschist*innen, soziale Aktivist*innen, Punks, Skater*innen und ganz einfache Menschen von Nazis gezielt getötet wurden. Sie wurden auf dem Weg zum Konzert überfallen und verprügelt. Ihnen wurde zu Hause aufgelauert, um sie zu erschießen. Wir möchten an diese Menschen und mit ihnen an die zahlreichen anderen Opfer von Nazi-Gewalt erinnern sowie ihre Geschichten erzählen. (mehr …)

Wat’n Theater XXVII – Er ist wieder da!

Mittwoch, 18. November 2015

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Eigentlich war Er ja nie weg. In den 90ern habe ich mich noch über diesen Kack-Typ amüsiert, als Walter Moers Geschichten einer gewissen Nazi-Sau Adolf im Comic verarbeitet hat. Dieser Typ lebte im Gegensatz zu manch skurriler Verschwörungstheorie nicht in Neuschwabenland oder hinterm Mond, sondern in der Berliner Kanalisation und tauchte nach 50 Jahren wieder auf. Das Lachen blieb mir aber auch schon damals im Halse stecken. Nicht nur wegen dem Deppen Guido Knopp, der als einer der Ersten das neue Doku-Genre Wehrmacht-, SS- und als Sahnehäubchen die Hitler-Pornos produzierte, bei denen das Bildungsbürgertum ganz erschrocken tun und sich gleichzeitig von diesen Monstern distanzieren konnte. (mehr …)

Einführung in die Fankultur in Russland

Mittwoch, 4. November 2015

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Am 20. Oktober 2015 fand in der Kultur- und Schankwirtschaft Baiz die Veranstaltung Fankultur im russischen Fußball statt, die vom Verein Gesellschaftsspiele organisiert wurde. Es waren ungefähr fünfzig Menschen anwesend, die Interesse an der Annäherung an die russische Fankultur aus verschiedenen Blickwinkeln hatten, wie es in der Ankündigung hieß. Die Moderation übernahm Depta, bekannt durch Kopfstoss.fm. Als Gäste waren Pavel Klymenko von Football Against Racism Europe (FARE), der Gründer von CSKA Fans against Racism Robert Ustian und Ivan, Polit-Aktivist und Fußballspieler in der D.I.Y. League aus Moskau, anwesend. (mehr …)

Minsk 9. Mai 2006

Donnerstag, 29. Oktober 2015

izkhod_9mai2006_illustrationEin Freund hat mir einen Windbreaker geschenkt, eigentlich hat er ihn mir nicht geschenkt, sondern geborgt, für eine Auswärtsfahrt, damit ich nicht so heruntergekommen aussehe, wie sonst. Das ist echt ein großes Problem für mich, ich habe überhaupt kein Verhältnis zu Bekleidung, ich übernehme die alten Klamotten der Verwandten, stopfe meine Socken, ich schmeiße Schuhe erst dann weg, wenn die Sohle abfällt. Aber es sollte auf eine wichtige Auswärtsfahrt nach Minsk gehen und mir wurde gesagt, daß ich ordentlich aussehen soll. Also habe ich einen blauen Windbreaker von Duffer bekommen, mit Kapuze, enganliegend, ohne Taschen. Auf dem Logo war vier mal der Buchstabe D, verbunden zu einem Hakenkreuz. (mehr …)

Antifa Hooligans

Donnerstag, 29. Oktober 2015

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Es heißt „Iskhod“ – das Buch, das von einer offenbar wahnsinnig gewordenen Jugend am Rande der postsowjetischen Gesellschaft erzählt. Es geht um die Geschichte der Entstehung einer antifaschistischen Subkultur, in der, so scheint es, Musik, Fußball und Gewalt nicht voneinander zu trennen sind. Geschrieben hat es Pjetr Silaev. (mehr …)

Wat’n Theater XXVI – Sommer, Sonnen, Fanzines

Dienstag, 27. Oktober 2015

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Mindestens dreißig Grad. Sand und Strand. Wunderbarer Sonnenschein. Ein geregeltes Frühstück und Abendessen ohne, dass ich auch nur einen Finger rühren muss. Selbstverständlich jede Menge Bier und ein paar Fanzines in’er Tasche. Das nenn ich mal eine erfolgreiche Woche. Denn es wurde ausschließlich ausgiebig geschlafn, getrunken, gegessen, am Strand rumgelungert und die verschriftlichten Erzeugnisse aus dem Ultra- und Fanuniversium genossen. Mit am Starten waren selbstverständlich der ULTRA UNFUG, die Postille der Nordkurve Babelsberg, verschiedene Nummern der Sankt Pauli Hefte BASCH und KIEZKIEKER und die aktuelle 45° Ausgabe. Den GROBEN SCHNITZER hatte ich leider vergessen. Echt ärgerlich. Aber ich war mit den anderen Heften schon gut beschäftigt. (mehr …)

Wat’n Theater XXV – Scheiß Performance!

Dienstag, 20. Oktober 2015

Was passiert eigentlich, wenn Fußballfans auf Kunst & Kultur prallen? Was geht ab, wenn Maler*innen, Bildende Künstler*innen, Performance Artists* und Installateur*innen das Stadion oder den sozialen Raum Fußball als Material entdecken? Oder ganz anders: Welche Interventionen beziehungsweise Kollisionen entstehen, wenn die Akteure aus der Kurve auf Künstler*innen treffen? Ihr denkt, da kommen nur Missverständnisse, Geschrei, Hauereien und ganz viel Blödsinn raus. Denkste! (mehr …)

Wat’n Theater XXIV – Kick it like…

Mittwoch, 30. September 2015

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Ich hab ja schon das letzte mal übers Internet, dieses komische Web geschrieben, dass irgendwie alles dominiert und vermeintlich sozial gewordenen sein soll. Ich würde glatt behaupten, dass dies mitnichten so is. Das Netz bietet ner Menge Rassismus und Zynismus Platz und kübelt vor allem chauvinistische und revanchistische Scheiße in die Öffentlichkeit. Is aber auch kein Wunder. Denn eigentlich ist das Cyberspace, wie das Critical Art Ensemble bereits Ende der 90er schrieb, der Lebensraum der neuen nomadischen Macht des globalisierten Kapitals, das sich mit Hyperspeed der territorialen Verortung und Angreifbarkeit entzieht, sich unsichtbar macht sowie unabhängig und unreglementiert agiert. So entsteht eine vergöttlichte, fließende Entität, die omnipräsent und omnipotent jede sesshafte soziale, ökonomische und politische Struktur dominiert. Wahnsinn wa!? (mehr …)

Ya running and ya running…

Mittwoch, 23. September 2015

matisyahu-31-08-2015

Ich mag Ska. Und ich mag Reggae. Vor allem Roots Reggae. Der ist schön chillig und lullt dich ein. Auf der anderen Seite scheint es die rebellischste Spielart im Offbeat-Genre zu sein. Aber dennoch ist es nicht gerade die progressivste. Denn mit dem religiösen Erweckungs- beziehungsweise Erlösungsfetisch kann Roots-Reggae auch sehr leicht für Polit-Sekten aller Art zu einer beliebten Projektionsfläche werden. Ich mag Roots Reggae trotzdem. Trotz der religiösen Bezüge. Oder vielleicht sogar deswegen. Keine Ahnung woran das liegt. Vielleicht an der messianisch kommunistischen Erziehung in der DDR, die ständig von einer eutopisch, von jeder Diskriminierung und Unterdrückung befreiten Gesellschaft phantasierte. Vielleicht aber auch nur, weil die Geschichten der Bibel mit Sex, Gewalt, Versöhnung und Familie alles bot, was spannend und aufregend ist. Wer weiß. (mehr …)